Kommentar
07:50 Uhr, 04.09.2020

Hochmut hatten wir, kommt jetzt der Fall?

Wer hätte das gedacht, der Markt kann auch fallen. Er kann sogar weiter fallen als viele denken.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 11.771,37 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.057,77 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.771,37 Pkt (NASDAQ)
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.057,77 Pkt (XETRA)
  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 407,000 $ (NASDAQ)

Dass der Markt sportlich bewertet ist, habe ich mehrfach hervorgehoben. Trotzdem ist er immer weiter gestiegen und das Credo lautete: Halten. Jetzt geht es plötzlich in großen Schritten nach unten. Der Nasdaq 100, der mit seinen Technologieschwergewichten als resistent gilt, verliert besonders stark.

NAS100
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    TTMzero Indikation

Entgegen der normalen Tendenz, dass europäische Indizes stärker Fallen als die US-Pendants, konnte sich der Dax noch gut halten. Auch hier ging es wieder unter 13.000 Punkte, doch das Minus war im Vergleich zu den roten Vorzeichen an der Wall Street überschaubar.

DAX
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S

Wer nach einem Schuldigen sucht, findet schnell. Besonders die Gewinner der letzten Monate werden verkauft. Die Aktie von Tesla stand vor wenigen Tagen noch bei mehr als 500 Dollar. Apple stand bei fast 140 Dollar und nun bei 120. Hier werden innerhalb von Stunden hunderte Milliarden an Börsenwert vernichtet.

Tesla Inc.
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    -
    VerkaufenKaufen

Die Bewertung war außergewöhnlich hoch und ist es auch immer noch. Eine Korrektur zum jetzigen Zeitpunkt ist absolut sinnvoll, bevor die Blase noch größer wird. Wie groß die Blase gerade noch war, zeigt das Beispiel Tesla. Um es gleich vorwegzunehmen: Tesla ist ein tolles Unternehmen. Darum geht es aber nicht. Es geht darum, ob die Bewertung noch vernünftig ist.

Das war sie beim Allzeithoch nicht und ist sie nun immer noch nicht. Vor wenigen Tagen lag die Marktkapitalisierung Teslas fast so hoch wie die aller traditioneller Autobauer zusammen (Grafik 1). Aktuell hat sich das etwas relativiert, aber Tesla ist immer noch mehr wert als Toyota, VW, GM, Ford und Daimler zusammen. Kehrt jetzt wieder Vernunft bei Anlegern ein, ist der Korrekturbedarf noch gewaltig.


Tesla hat aktuell einen globalen Marktanteil bei Elektroautos, der bei ca. 18 % liegt (Grafik 2). Der Anteil an Elektroautos an allen verkauften Autos ist noch klein, steigt aber rasant an. In einem Gedankenexperiment kann man sich vorstellen, dass früher oder später alle verkauften Autos Elektroautos sein werden. Behält Tesla seinen Marktanteil, obwohl die Konkurrenz aufholt und immer neue auf den Markt kommt, wäre Tesla anderthalbmal so groß wie VW oder Toyota.

Sie verändert unser aller Leben – die Technologie-Branche. Doch was setzt sich wirklich durch? Sascha Huber erkannte als einer der ersten, welche Chancen Aktien wie Amazon.com, Apple, Netflix oder Tesla bieten. Abonnieren Sie seinen Trading-Service „TecTrader" und verwandeln auch Sie Potenziale in Gewinne. Alle Details zum TecTrader erhalten Sie hier.


Der Weg dorthin (nur noch Elektroautos) ist ein langer und dauert noch Jahrzehnte. Andere Antriebsformen werden hinzukommen, etwa Wasserstoff. Man muss Optimist sein, um Tesla einen globalen Marktanteil von 18 % im Jahr 2040 zuzugestehen. Selbst dann, wenn nur noch Elektroautos verkauft werden und Tesla seinen Marktanteil behält, ist das Unternehmen überbewertet.


Wie viel davon nun korrigiert wird, weiß niemand. Wenn Blasen platzen geht es genauso irrational zu wie beim Aufbau der Blase. Der Aktienmarkt muss nun vermutlich mit der Korrektur der Bewertung nicht nur bei Tesla, sondern auch bei Apple, Amazon usw. zurechtkommen.

Jeder muss selbst wissen wie er damit umgeht. Verkaufspanik kann sich einige Zeit lang halten und Anleger tendieren bei solchen Verkaufswellen dazu, zu früh einzusteigen. Geduld schadet zunächst nicht.

Clemens Schmale


Tipp: Als Godmode PLUS Kunde sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten