SUPER MICRO COMPUTER verschiebt Jahresabschluss

• Super Micro Computer Inc. - WKN: A40MRM - ISIN: US86800U3023 - Kurs: 562,500 $ (Nasdaq)

Update 28. September, 15:15 Uhr: Wie Super Micro Computer soeben vermeldet, wird das Unternehmen seinen Jahresbericht für 2024 erst später als geplant vorlegen können. Das könnte darauf hindeuten, dass an den zahlreichen Anschuldigungen etwas dran sein könnte.

Details zur Shortattacke und den Vorwürfen finden sich im gestrigen Artikel

Einen Tag vor den wichtigen Nvidia-Zahlen greift Hindenburg Research Super Micro Computer an. Timing, das kein Zufall sein kann. Anleger sind im Vorfeld der Zahlen höchst nervös. Hindenburg will demnach schwerwiegende finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Super Micro Computer ausgemacht haben und berichtet über mutmaßliche Geschäfte mit verbundenen Parteien sowie Sanktionsproblemen und Problemen bei Exportkontrollen.

Highflyer-Aktie wird nicht das erste Mal attackiert

Bereits in der Vergangenheit gab es Attacken auf Super Micro Computer von Shortsellern. Erfolgreich waren diese auf Dauer aber nicht. Hindenburg verweist auf das Jahr 2018, als Super Micro nicht in der Lage war, Finanzberichte rechtzeitig vorzulegen und von der Nasdaq ausgeschlossen wurde. Zudem war Super Micro bis 2020 auf der Liste der SEC wegen Bilanzverstößen registriert.

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Ehemalige Mitarbeiter berichteten laut Hindenburg, dass das Unternehmensverhalten sich in den letzten Jahren nicht verbessert habe und einige der für die früheren Verstöße verantwortlichen Führungskräfte wieder eingestellt worden seien. Zudem bestünden fragwürdige Beziehungen zu Unternehmen, die von den Brüdern des CEO Charles Liang geführt werden. Diese verbundenen Parteien, die ähnliche Geschäfte betreiben, hätten fast 1 Mrd. USD von Super Micro erhalten und stellten somit ein erhebliches Risiko für fehlerhafte Bilanzierung dar.

Darüber hinaus gebe es Hinweise auf nicht offengelegte Beziehungen zu weiteren Unternehmen in Taiwan, die ebenfalls von Familienmitgliedern des CEOs betrieben werden. Super Micro habe auch in das Tech-Start-up Lambda Labs investiert und einen ungewöhnlichen Mietvertrag über 600 Millionen Dollar für ein Rechenzentrum in Kalifornien unterzeichnet, um es an Lambda weiterzuvermieten.

Super Micro kämpfe auch mit Wettbewerb und Qualitätsproblemen, was dazu führe, dass wichtige Kunden wie Nvidia, Tesla und Amazon das Unternehmen fallen ließen oder ihre Aufträge reduzierten. Insgesamt zeige die Untersuchung, dass Super Micro weiterhin erhebliche Herausforderungen in den Bereichen Bilanzierung, Governance und Compliance habe und zunehmend von der Konkurrenz übertroffen werde. Auch von dubiosen Rüstungsgeschäften mit Russland ist die Rede.

Soweit die wesentlichen Vorwürfe in aller Kürze.

Fazit: Die SMCI-Aktie gerät unter Druck. Die Anschuldigungen sind heftig. Mein Kollege Alexander Paulus ist derzeit Short in seinem Musterdepot via Hebelzertifikat. Mehr Details dazu finden Leser auf Trademate. Eine aktuelle Chartanalyse (Plus-Artikel) von Andre Rain ist an dieser Stelle zu finden.

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