Kommentar
17:20 Uhr, 27.06.2024

Hilft Bürokratieabbau der Börse?

Bürokratie wird häufig als Kostentreiber ohne greifbaren Nutzen gesehen. Bürokratieabbau sollte daher gut für alle sein. Weniger Kosten, mehr Effizienz, schnellere Genehmigungen usw. sieht man gerne, doch kommt der Bürokratieabbau auch an der Börse an?

Will man das Problem von Bürokratie auf den Punkt bringen, muss man nur einen Blick auf Genehmigungsverfahren werfen. Eigentlich will die Regierung schon lange bei der Energiewende aufs Tempo drücken, doch um die Genehmigung für einen Windpark zu erhalten, kann schon mal ein halbes Jahrzehnt oder mehr ins Land streichen. Ist der Windpark erst genehmigt, kann immer noch viel schiefgehen. So findet man immer wieder Artikel in Wirtschaftszeitungen mit Titeln wie "80 Genehmigungen, nur um ein Windrad zu transportieren."

Bürokratie kostet Geld, Zeit und Nerven. Das macht Bürokratie nicht nur schlecht. Zeit und Geld wird investiert, um z.B. die Umweltverträglichkeit festzustellen. Es hilft wenig, wenn ein Unternehmen eine Industrieanlage sofort bauen kann, danach aber das Grundwasser verseucht ist.

Der Balanceakt zwischen sinnvollen Anforderungen und Prüfverfahren und Schnelligkeit gelingt nicht immer, vielleicht sogar nur selten. Mit der Zeit kommen neue Gesetze und Anforderungen hinzu, ohne alte auszumustern. Das Bürokratiemonster wächst und wächst. So nimmt man es zumindest wahr.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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