High-Yield-Anleihen aus Asien steigen
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- CAC 40Kursstand: 5.465,53 Pkt (Euronext Paris) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Paris (GodmodeTrader.de) - In den vergangenen Wochen konnten wir einen signifikanten Ausverkauf von High-Yield-Anleihen aus Asien feststellen. Der Benchmark Markit-HY-Index hat seine durchschnittliche Rendite von unter fünf Prozent Mitte 2017 auf zuletzt über 7,5 Prozent erhöht. Dies ist der höchste Wert seit Einführung des Index. Asiatische Hochzinsanleihen haben die US-Märkte auch deutlich underperformed, da der Renditeaufschlag für Anleihen aus Asien (gegenüber US-Emittenten) seit Jahresbeginn um über 100 Basispunkte gestiegen ist, wie Marcus Weston von JK Capital Management, einer Tochtergesellschaft der La-Française-Gruppe, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Aufgrund der attraktiven Bewertungen fragten sich viele Anleger, ob dies eine gute Kaufgelegenheit sei. Bevor man jedoch diese Frage beantworten könne, sollte man verstehen, was den Ausverkauf verursacht habe. Im Allgemeinen seien die Bonitätsprofile in Asien stabil geblieben, wie aus der jüngsten Ergebnissaison 2017 hervorgehe. Daher schienen die Fundamentaldaten nicht der wichtigste Performancetreiber zu sein. Vielmehr seien drei wichtige wirtschaftsspezifische Gründe für die Schwäche verantwortlich, heißt es weiter.
„Der erste Grund ist das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Aufgrund des weltweit rasanten Wirtschaftswachstums besitzen Unternehmen in Asien einen konstanten Kapitalbedarf, der den Markt für Anleihen in US-Dollar in Asien seit 2013 um das Vierfache vergrößert hat. Wie man bei allen schnell wachsenden Anlageklassen beobachten kann, hat diese Expansion unweigerlich eine Periode der sinkenden Nachfrage verursacht. Im Jahr 2018 können wir einen starken Anstieg der Emissionen von HY-Unternehmen beobachten, insbesondere aus China. Engere Onshore-Liquidität hat zu erhöhten Emissionen auf dem Offshore-US-Dollar-Markt geführt. Dies hat einen Teufelskreis hervorgerufen, in dem durch übermäßige Primärangebote die Sekundärmärkte niedriger bewertet wurden, was wiederum immer großzügigere Renditen aus neuen Emissionen erforderlich gemacht hat. Wir glauben, dass dies unweigerlich ein Niveau erreichen wird, auf dem die Renditen für Unternehmen zu teuer werden. Wir erwarten, dass eine Verlangsamung der Primäraktivitäten ein Katalysator für die Stabilisierung und Erholung des Marktes sein wird“, so Weston.
Erschwerend komme die Stärke der Währung US-Dollar hinzu, die die Situation von globalen Anleihen aus den Emerging Markets beeinträchtigte. Innerhalb von HY-Anleihen aus Asien habe dies vor allem Länder mit einem Defizit der Zahlungsbilanz getroffen, wie beispielsweise Indonesien und Indien, die zusammen 25 Prozent des Asian-HY-Index ausmachten. Man sollte jedoch erwähnen, dass sich die derzeitigen Leistungsbilanzen der Schwellenländer in Asien seit dem großen Ausverkauf im Jahr 2013 deutlich verbessert hätten und die Auswirkungen des US-Dollars dieses Mal geringer ausfallen sollten, heißt es weiter.
„Schließlich gibt es Bedenken, die sich um eine Eskalation eines möglichen Handelskriegs zwischen den USA und China drehen. Vor dem Hintergrund der unberechenbaren globalen Politik können wir das genaue Ergebnis der Spannungen nicht vorhersehen. Allerdings lohnt es sich darauf hinzuweisen, dass Asiens High-Yield-Markt von inländisch fokussierten Branchen dominiert wird. Eine globale Konjunkturabschwächung aufgrund eines Handelskrieges würde sich negativ auf alle Anlageklassen auswirken. Allerdings sollte Asiens Markt für Anleihen in US-Dollar isolierter sein als viele andere Sektoren“, so Weston.
Weitere Faktoren, die zu der Konjunkturschwäche beitragen könnten, seien unter anderem eine Verringerung des Leverage von Investoren, Änderungen in der Asset-Allocation wichtiger institutioneller Investoren oder potenzielle staatliche Maßnahmen, die sich auf staatliche Käufer auswirkten. Man habe jedoch noch keine wesentlichen Rücknahmen aus der Anlageklasse zu verzeichnen, und die „Channel Checks“ mit Brokern wiesen darauf hin, dass der Abverkauf sich größtenteils auf geringe Volumina bezogen habe, heißt es weiter.
„Wir sind der Ansicht, dass wir eine Stabilisierung des Marktes sehen werden, sobald das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage behoben ist. Dies führt zu einem attraktiven Bewertungsniveau des Marktes. Wir glauben, dass die Anleger warten sollten, bis sich der Markt stabilisiert. Dieser Einstiegspunkt ist voraussichtlich nicht mehr weit entfernt“, so Weston.
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