HENKEL - Hier fehlt die Phantasie

• Henkel AG & Co. KGaA Vz - WKN: 604843 - ISIN: DE0006048432 - Kurs: 102,100 € (XETRA)

Henkel legte heute seine Quartalszahlen vor und enttäuschte nicht. Der Konsumgüterkonzern wies ein organisches Wachstum von 2,9 % aus. Im ersten Quartal konnte ein Nettogewinn von 525 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge von 16,8 % erwirtschaftet werden. Mit diesem guten Start kann das Unternehmen an seinen Jahreszielen festhalten, wozu auch eine Steigerung des Gewinns je Aktie von 8 – 11 % gehört.

Einerseits liest sich das Ergebnis nicht schlecht, aber denkt man einen Schritt weiter, kommen gewisse Bedenken auf – zumindest dann, wenn man sich von einem Engagement in der Aktie Großes erhofft. Unter der Annahme, die Aktie wäre aktuell fair bewertet und das diesjährige Gewinnwachstum noch nicht eingepreist, würde ein Erreichen der angestrebten Jahresziele einen Aufschlag in Höhe des Wachstums rechtfertigen. Gut, 8- 11 % sind einiges mehr, als man derzeit auf dem Sparbuch bekommt, aber vom Hocker wird diese Renditeaussicht keinen reißen. Da kann man nur hoffen, dass es zu Übertreibungen nach oben kommt.

Der Blick auf die Fundamentals hellt die Aussichten leider auch nicht unbedingt auf.

Henkel zeigte über die letzten Jahre ein solides Wachstum beim Umsatz und Gewinn, ist aber mit Kursen bei 102 EUR und einem damit verbundenen KGV von 20,90 (10 % Gewinnwachstum für 2016 inkl.) nicht unbedingt ein Schnäppchen. Ähnlich sieht es auch beim Kurs-Buchwert-Verhältnis aus. Dieses liegt bei ca. 3 und bewegt sich selbst mit dem eingepreisten Wachstum in diesem Jahr eher im mittleren Wertebereich der letzten Jahre.

Bezogen auf das KBV ließe sich der Schnäppchenpreis der Aktie mit ca. 52 EUR beziffern. Hier betrüge das KBV beim angestrebten Wachstum für dieses Jahr von 10 % „günstige“ 1,50 – so viel wie in 2008 und was danach passierte, zeigt ein Blick auf den Chart. Damals wurde die Aktie noch unter 25 EUR gehandelt, heute muss man mehr als das Vierfache dafür bezahlen.

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Fazit

Bedenken wir die hier angesprochenen Aspekte, ist es kein Wunder, dass es die Käufer in den letzten Monaten relativ schwer hatten und die Aktie in eine große Konsolidierung überging. Mit den heute veröffentlichten Zahlen könnte sich der Kurs weiter auf zur deckelnden Abwärtstrendlinie machen, der später bei 111,85 EUR eine weitere Widerstandsmarke folgen würde. An beiden ist mit Gewinnmitnahmen und gar kurzfristigen Trendumkehrungen zu rechnen.

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