Hellas-Krise: Ackermann hält Schuldenerlass für unumgänglich
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Einschätzung des Ex-Deutsche-Bank-Chefs Josef Ackermann lässt sich ein Schuldenschnitt für Griechenland auf lange Sicht nicht umgehen. „Irgendwann wird ein weiterer Schnitt notwendig sein“, sagte Ackermann am Montagabend auf einer Veranstaltung des „Handelsblattes“ in Frankfurt. Ackermann warnte, ein Auseinanderbrechen der Währungsunion werde wesentlich mehr kosten, als wenn man noch einmal in einen Ausbau und eine Stärkung der europäischen Einheit investiere“. Als Präsident des Internationalen Bankenverbandes IIF saß Ackermann beim ersten Schuldenschnitt für Athen im Frühjahr mit am Verhandlungstisch.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat derweil einen harten Forderungsverzicht für das angeschlagene Griechenland erneut ausgeschlossen. Schulden zu erlassen sei keine Lösung, habe Merkel am Montagabend auf einer Sitzung der CSU-Landesgruppe im Bundestag betont, berichtet am Dienstag die „Passauer Neue Presse“ unter Berufung auf Teilnehmer. Wenn man Griechenland die Schulden erlasse, könnten auch andere Länder einen Schuldenschnitt verlangen, wird Merkel zitiert.
Josef Ackerman hat sich in Frankfurt auch zu der Politik des „billigen Geldes“ durch die EZB geäußert. Dass die Notenbank sich damit Zeit verschafft, hält der Schweizer für unbedenklich. „Die Inflationsproblematik, die viele so hochstilisieren, ist so nicht gegeben“, sagte Ackermann. Aktuell und in den nächsten Jahren sehe er keine Inflationsgefahren infolge der weit geöffneten Geldschleusen. „Die EZB ist sich sehr bewusst, dass sie die Liquidität, die tendenziell entstehen könnte, abschöpfen muss, sobald die Konjunktur anspringt“. Aber davon sei man leider ja noch einige Jahre entfernt, sagte Ackermann.
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