Analyse
09:15 Uhr, 13.01.2023

HELLA - Stockt der Großaktionär weiter auf?

Der inzwischen zum französischen Faurecia-Konzern gehörende Kfz-Zulieferer hat heute die Halbjahreszahlen für das Rumpfgeschäftsjahr 2022 veröffentlicht. Diese sind von erfreulichem Wachstum geprägt.

Erwähnte Instrumente

  • HELLA GmbH & Co. KGaA - WKN: A13SX2 - ISIN: DE000A13SX22 - Kurs: 80,500 € (XETRA)

Da das MDAX-Unternehmen sein Geschäftsjahr zum Jahreswechsel auf das Kalenderjahr umgestellt hat, wurde vom 1. Juni bis zum 31. Dezember 2022 ein Rumpfgeschäftsjahr eingelegt. In den ersten sechs Monaten bis Ende November stieg der Umsatz um 25,7 Prozent auf 3,8 (Vorjahr 3,0) Mrd. EUR gestiegen. Das bereinigte EBIT konnte mit 29,5 Prozent noch einen Tick stärker zulegen und landete bei 202 (VJ 156) Mio. EUR, was einer Marge von 5,3 (VJ 5,1) Prozent entspricht.

Im Geschäftsbereich Licht wurden 1,8 (VJ 1,4) Mrd. EUR erlöst bei einem EBIT von 37 (26) Mio. EUR. Im zweiten Segment Elektronik ging der Umsatz auf 1,7 (VJ 1,3) Mrd. EUR und das EBIT stieg auf 113 (65) Mio. EUR. Die dritte Business Unit Lifecycle Solutions setzte im ersten Halbjahr 500 (VJ 469) Mio. EUR um und erzielte dabei ein EBIT in Höhe von 53 (66) Mio. EUR. Der Rückgang war höheren Kosten für die Logistik sowie Verschiebungen im Produktmix geschuldet.

Überproportionales Wachstum

Die Zahlen zeigen, dass Hella ein stärkeres Wachstum verzeichnen konnte als die globale Fahrzeugindustrie, welche im gleichen Zeitraum um 18 Prozent zugelegt hat. Den allgemeinen Preissteigerungen für Energie, Logistik und Material begegnete das Unternehmen durch ein striktes Kostenmanagement und höhere Volumina. Außerdem konnten die Preissteigerungen entsprechend an die Kunden weitergereicht werden.

Die Prognose für den Zeitraum von Juni 2022 bis Ende Mai 2023 bestätigte das Management. Demnach wird beim Konzernumsatz mit einem Erreichen des oberen Endes der Spanne von 7,1 bis 7,6 Mrd. EUR gerechnet. Bei der bereinigten EBIT-Marge wird ein Wert am unteren Ende der Bandbreite von 5,5 bis 7,0 Prozent gerechnet.

Seit letztem Jahr ist Faurecia mit 81,6 Prozent größter Anteilseigner bei den Westfalen. Den Hella-Aktionären wurde ein Übernahmeangebot von 60 Euro je Hella-Aktie unterbreitet. Hella agiert im Faurecia-Konzern nun unter der Dachmarke FORVIA, welche der weltweit siebtgrößte Automobilzulieferer ist.

Fazit: Die Aktien von Kfz-Zulieferern waren im vergangenen Jahr nicht gerade die Favoriten bei der Anlegerschaft. Die Hella-Aktie konnte 2022 aber deutlich zulegen und notiert mit aktuell 80,50 Euro nahe am Allzeithoch von 82 Euro. Dies hat vor allem damit zu tun, dass immer mal wieder Spekulationen aufkommen, dass Faurecia dem verbliebenen Streubesitz ein weiteres, höheres Abfindungsangebot unterbreitet. Aber auch fundamental ist die Aktie günstig bewertet und daher einen Blick wert.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mio. EUR 6,33 7,40 8,05
Ergebnis je Aktie in EUR 1,64 2,80 3,65
KGV 17 10 8
Dividende je Aktie in EUR 0,49 0,87 1,10
Dividendenrendite 1,79 % 3,18 % 4,02 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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