Analyse
14:14 Uhr, 20.05.2015

HELLA - MDAX-Fantasie treibt Kurs

Der Teilausstieg eines Großinvestors treibt die Hella-Aktie heute an die Spitze im SDAX. Was steckt dahinter?

Erwähnte Instrumente

  • HELLA GmbH & Co. KGaA - WKN: A13SX2 - ISIN: DE000A13SX22 - Kurs: 43,99 € (XETRA)

Da platziert ein Großinvestor Aktien in großem Stil und dennoch steigt der Kurs. Ja, auch das kann es geben. Wir hatten dieses Thema auf dem GodmodeTrader bereits das ein oder andere Mal behandelt. Im Prinzip muss eine Aktienplatzierung nicht zwangsläufig etwas Schlechtes bedeuten. Steigt durch die Maßnahme der Freefloat, verbesser sich die Handelbarkeit und zudem auch die Chance für die Aktie, in einen höheren Auswahlindex aufgenommen zu werden. Bestes Beispiel ist ProSiebenSat.1 Media. Das Unternehmen wird nach dem Ausstieg von Permira seit Monaten als heißer DAX-Anwärter gehandelt.

Gründerfamilie verkauft

Beim Automobilzulieferer Hella ist genau dieser Fall eingetreten. Die Familiengesellschafter haben heute 13,9 Mio. Aktien zu 41,00 € bei institutionellen Anlegern platziert. Der Streubesitzanteil steigt dadurch deutlich auf jetzt 28%. In der heutigen Meldung wird noch einmal betont, dass das Ziel des Managements die MDAX-Aufnahme sei. Weitere Aktienplatzierungen sind daher nicht ausgeschlossen. Auf Basis der Indexrangliste der Deutschen Börse, die Sie hier einsehen können, lag Hella Ende April auf Platz 56 nach Streubesitz-Marktkapitalisierung und Platz 45 beim Handelsvolumen. Nach der heutigen Platzierung könnte sich Hella im Ranking vor Salzgitter schieben, läge aber dennoch weiter hinter Zalando. Der Online-Versandhändler ist aktuell MDAX-Aufstiegskandidat Nummer 1.

Konsolidierung könnte beendet sein

Aus technischer Sicht gibt die Hella-Aktie aktuell ein gutes Bild ab. Die Konsolidierung der Vorwochen scheint sich langsam nach oben hin aufzulösen. Ziele auf der Oberseite liegen bei 46,45 und 48,50 Euro. Neben der klassischen horizontalen Unterstützung bei 40,18 Euro dient vorgeschaltet das Kurslevel bei 41,00 Euro, zu dem die Aktienpakete heute den Besitzer gewechselt haben, als technische Unterstützung "der anderen Art". Die Überlegung dahinter ist relativ einfach: Die Institutionellen, die die Pakete aufgesammelt haben, verfolgen in der Regel einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont. Sie werden sich daher nicht so schnell von ihren Paketen trennen, auch wenn sie temporär ins Minus laufen sollten.

Unter 40,18 Euro könnte sich die Konsolidierung bei der Aktie dagegen noch etwas ausdehnen. Die nächste Kreuzunterstützung im Chart liegt bei 37,32 Euro.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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