Analyse
10:55 Uhr, 16.02.2023

HELLA – Hoher Auftragsbestand sorgt für optimistischen Ausblick

Aufgrund der Umstellung des Geschäftsjahres auf das Kalenderjahr hat der Autozulieferer ein verkürztes Rumpfgeschäftsjahr eingelegt. Die vorläufigen Zahlen sind gut ausgefallen, vor allem der Auftragseingang weiß zu gefallen.

Erwähnte Instrumente

  • HELLA GmbH & Co. KGaA - WKN: A13SX2 - ISIN: DE000A13SX22 - Kurs: 81,000 € (XETRA)

Im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 31. Dezember 2022 hat Hella einen Konzernumsatz in Höhe von 4,4 Milliarden Euro erreicht. Das bereinigte EBIT lag bei 222 Mio. EUR, was einer Marge von 5,0 Prozent entspricht. Im Geschäftsjahr 2021/2022 lag diese bei 4,4 Prozent. Den bereinigten freien Cashflow aus dem operativen Geschäft gibt das Unternehmen mit ca. 83 Mio. EUR an. Der Auftragseingang belief sich auf hohe 7 Mrd. EUR.

In der Geschäftseinheit Licht wurden 2,1 Milliarden Euro umgesetzt bei einem EBIT von 44 Mio. EUR. Die Marge verbesserte sich deutlich von 0,4 auf 2,1 Prozent. Die positive Entwicklung lag vor allem am Chinageschäft.

Im Segment Elektronik lag der Umsatz bei 1,9 Mrd. EUR. Das EBIT stellte sich auf 124 Mio. EUR, was einer Marge von 6,5 Prozent entspricht. Zuvor lag diese bei 5,5 Prozent. Impulse gingen besonders vom Geschäft mit Karosserieelektronik, Energiemanagement und Sensorik aus.

Der Umsatz im Bereich Lifecycles Solutions lag bei ca. 574 Mio. EUR. Das EBIT erreichte 58 Mio. EUR. Mit 10,1 Prozent lag die Marge unter dem Vorjahresniveau von 12,4 Prozent. Wie Hella berichtet, verzeichnete vor allem das Nutzfahrzeuggeschäft mit den Herstellern von Trucks, Trailern und Landmaschinen eine hohe Nachfrage.

Seit 2021 gehört Hella mehrheitlich zum Faurecia-Konzern (Anteil: 80,5 Prozent) und agiert dort unter der Dachmarke FORVIA. Aus dieser Zusammenarbeit werden Synergien in Höhe von über 300 Mio. EUR bis 2025 erwartet. In etwa die Hälfte davon soll auf Hella entfallen.

Optimistische Prognose

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2023 erwartet der Vorstand zwar ein nach wie vor volatiles Marktumfeld. Angesichts des hohen Auftragsbestands zeigt er sich jedoch optimistisch und geht von einem Konzernumsatz zwischen 8,0 und 8,5 Mrd. EUR aus. Im letzten vollen Geschäftsjahr 2021/2022 lag der Umsatz bei 6,33 Mrd. EUR. Die bereinigte EBIT-Marge soll auf 5,5 bis 7,0 Prozent steigen, was einem EBIT zwischen 440 und knapp 600 Mio. EUR entsprechen würde. 2021/2022 lag das EBIT bei 279 Mio. EUR. In der ersten Jahreshälfte soll der Wert zunächst noch geringer ausfallen. Für die zweite Hälfte wird dann jedoch von einer zunehmenden Dynamik ausgegangen.

Fazit: Operativ läuft es gut bei Hella. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und die Marge steigt. Dennoch scheint die Hella-Aktie rein fundamental betrachtet erstmal ausgereizt zu sein. Eventuell aufflammende Spekulationen über eine Komplettübernahme durch den Großaktionär könnte der Aktie neue Impulse verleihen. Derzeit sehe ich hier aber keinen Handlungsbedarf.

Jahr 2021/2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,33 8,30 8,50
Ergebnis je Aktie in EUR 1,63 3,70 3,95
KGV 50 22 20
Dividende je Aktie in EUR 0,49 1,00 1,00
Dividendenrendite 0,61 % 1,24 % 1,24 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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