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11:15 Uhr, 20.07.2012

Heineken bietet $4,1 Mrd. für weiteres Aktienpaket an Asia Pacific Breweries

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Amsterdam (BoerseGo.de) - Der niederländische Brauereigigant Heineken mit Sitz in Amsterdam hat am heutigen Freitag ein Akquisationsangebot für einen weiteren Aktienanteil der Asia Pacific Breweries (APB) mit Sitz in Singapur abgegeben.

Die Niederländer wollen 4,1 Milliarden Dollar (5,1 Milliarden Singapore Dollar) oder 39,84 Dollar je Aktie (50 Singapore Dollar) für das 40-prozentige Aktienpaket zahlen, welches derzeit bei dem Konglomerat Fraser and Neave aus Singapur im Depot liegt. Derzeit hält Heineken bereits 42,5 Prozent an der größten Brauereigruppe in Asien.

Heineken arbeitet schon seit Jahrzehnten mit Fraser and Neave in der Region zusammen. So wurde Asia Pacific Breweries im Jahr 1931 zunächst als Malayan Breweries Limited als Joint Venture von Heineken und Fraser and Neave gegründet. Im Jahr 1990 wurde Malayan Breweries Limited dann in Asia Pacific Breweries umbenannt.

Mit der neuen Offerte übertrifft Heineken auch das Angebot eines thailändischen Rivalen, der zu Beginn der Woche ebenfalls Interesse an dem Unternehmen angemeldet hatte. Dadurch wird der große Appetit der Branche nach Akquisitionen in den schnell wachsenden Schwellenländern deutlich.

Falls das Angebot erfolgreich ist, würde dies zu einem verbindlichen Übernahmeangebot Heinekens an die übrigen Aktionäre der asiatischen Brauerei führen, die mit Marken wie Tiger Beer, Anchor oder Baron’s Strong Brew am internationalen Biermarkt vertreten ist. Auch Heineken Bier wird von der Asia Pacific Breweries unter Lizenz gebraut. Ein verbindliches Übernahmeangebot würde das Volumen der Aktion um weitere 2,4 Milliarden Singapur Dollar erhöhen.

Die an der Börse in Singapur gelistete APB betreibt derzeit insgesamt 30 Brauereien in Asien, darunter in exotischen Ländern wie der Mongolei, Papua Neu Guinea oder auf den Salomonen.

„Wenn die Offerte erfolgreich verläuft, wird dies zu einer Stärkung der Marktposition von Heineken in einigen der weltweit spannendsten und dynamischsten Volkswirtschaften mit schnell wachsenden Bevölkerungen führen“, wie Heineken in einer Erklärung am heutigen Freitag mitteilte.

Ein erfolgreicher Abschluss des Deals würde Heineken „direkten Marktzugang zu einer Zahl von wichtigen Ländern wie Kambodscha, China, Indonesien, Malaysia, Neuseeland, Papua Neu Guinea, Singapur, Thailand und Vietnam geben“, so das niederländische Unternehmen.

Die Interessenten für die asiatische Brauerei sind zahlreich. So bot Thai Beverage, unter Führung des thailändischen Milliardär Charoen Sirivadhanabhakdi, an einen APB-Anteil von 22 Prozent von Fraser and Neave für 2,78 Milliarden Singapur-Dollar zu kaufen.

Gleichzeitig zeigte eine Firma namens Kindest Place Interesse. Das Unternehmen wird angeblich von einem Verwandten von Sirivadhanabhakdi gelenkt. Das Angebot von Kindest Place für eine Beteiligung in Höhe von rund 8 Prozent an APB lautet auf 45 Singapur US-Dollar je Aktie. Das ist weit weniger als die 50 Dollar die Heineken nun auf den Tisch gelegt hat. Es ist derzeit unklar, ob einer der thailändischen Bieter noch ein Gegenangebot macht.

Das Wachstum Heinekens wurde in den letzten Jahren bereits durch eine Reihe von Akquisitionen angetrieben. Darunter der Erwerb der Brauerei-Aktivitäten von Femsa in Mexiko und Brasilien vor zwei Jahren für 5 Milliarden Dollar. Außerdem wurde ein Partnerschaft mit United Breweries in Indien eingegangen und Akquisitionen und Kapazitätssteigerungen in Afrika durchgeführt.

Heineken N.V. ist einer der größten Brauereikonzerne weltweit. Die wichtigsten internationalen Marken der Unternehmensgruppe sind Heineken und Amstel, eine der führenden Biermarken in Europa. Zusätzlich werden international durch Tochtergesellschaften und Beteiligungen mehr als 200 Biersorten wie auch Apfelweine produziert und vertrieben.

Dazu gehören die Marken Calanda, Eichhof, Zipfer, Cruzcampo, Birra Moretti, Foster\'s, Maes, Murphy\'s, Newcastle Brown Ale, Ochota, Tiger, Sagres, Star, Desperados, Strongbow und Zywiec. Weltweit ist der Konzern mit mehr als 140 Brauereien in über 70 Ländern aktiv. Hauptaktionär der Gesellschaft ist die Heineken Holding N.V., an der die L’Arche Green N.V., die zu über 80% im Besitz der Familie Heineken ist, eine Mehrheitsbeteiligung hält.

Heineken wurde bereits 1864 von Gerard Adriaan Heineken in Amsterdam gegründet und hat seinen Hauptsitz in Amsterdam in den Niederlanden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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