Fundamentale Nachricht
08:23 Uhr, 03.01.2018

Heimvorteil für britische Anleihen

M&G-Fondsmanager Richard Woolnough sieht die Entwicklung der Kurse von Unternehmensanleihen aus dem Euroraum kritisch.

Erwähnte Instrumente

  • FTSE 100
    ISIN: GB0001383545Kopiert
    Kursstand: 7.625,82 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Bei allem Wirbel um den Brexit und seine Auswirkungen auf die Anleihemärkte sollte man nicht übersehen, dass Anleihen britischer Unternehmen gegenüber solchen von europäischen Emittenten einen großen Vorteil haben: Ihre Kurse sind nicht durch Zentralbankmaßnahmen der EZB verzerrt, wie M&G-Fondsmanager Richard Woolnough in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Woolnough sieht die Entwicklung der Kurse von Unternehmensanleihen aus dem Euroraum kritisch. Durch das Aufkaufprogramm der EZB würden diese stark beeinflusst. Er bevorzugt darum für den von ihm gemanagten M&G Optimal Income Fund zurzeit Unternehmensanleihen in britischen Pfund, vor allem mit Investment-Grade-Rating. „Die quantitativen Lockerungsmaßnahmen der EZB haben zu einer enormen Verzerrung des Marktes für Unternehmensanleihen geführt“, sagt der Experte. Bei Anleihen in britischen Pfund gäbe es dieses Phänomen inzwischen nicht mehr, daher halten Woolnough und sein Team heimische Unternehmensanleihen für attraktiver. Als weiteres Argument für britische Unternehmenspapiere nennt er außerdem deren relativ schwache Entwicklung in den letzten Monaten.

Beim Kauf von Staatanleihen favorisiert Woolnough für seinen Fonds hingegen französische Titel; bei deutschen Bundesanleihen hält er sich zurück. „Interessant sind auch Staatspapiere aus den Peripherieländern der Eurozone, insbesondere aus Spanien, weil dieses Segment im Vergleich zu EUR-Unternehmensanleihen historisch günstig bleibt“, begründet er seine Entscheidung. Hochzinsanleihen sieht Woolnough aktuell eher vorsichtig und senkte deren Anteil in seinem Portfolio daher auf nur noch knapp 13 Prozent – einen neuen Tiefstand. Besonders bei Titeln von TMT-Unternehmen und Kabelnetzwerkbetreibern ist er skeptisch, weil diese zurzeit durch die zunehmenden Probleme des internationalen Kabel- und Telekommunikationskonzerns Altice gedrückt würden.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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