Kommentar
16:04 Uhr, 05.04.2017

Heimische Konjunktur treibt den Aktienmarkt

Die gute Verfassung der österreichischen Wirtschaft verleiht dem ATX Rückenwind. Doch es lauern Gefahren. Anleger sollten daher nicht volles Risiko gehen. Wir stellen Ihnen zwei passende Zertifikate vor.

Die österreichische Konjunktur hat ein gutes Jahr hinter sich. Das BIP legte 2016 nach Angaben des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) um 1,5 Prozent zu. Getragen wurde das Wachstum vor allem durch die starke Konsum­nachfrage, während sich die Außenwirtschaft „noch schleppend“ entwickelte, so das Wifo. Industrie und Handel hätten positive Impulse zum Wachstum geliefert.

Der Trend dürfte sich noch beschleunigen. Neben einer lebhaften Binnennachfrage, die wiederum von der günstigen Arbeitsmarktlage profitiert, sollte der Außenhandel wieder stärker zum Wirtschaftswachstum beitragen. In diesem Szenario werde die Wirtschaft 2017 um 2,0 Prozent und 2018 um 1,8 Prozent wachsen.

An der Börse haben sich die verbesserten Konjunkturaussichten bereits niedergeschla­gen: Während der ATX mit 2.618 Punkten ins laufende Jahr gestartet ist, konnte der Wiener Leitindex inzwischen die Marke von 2.800 Zählern hinter sich lassen. Ob der Aufwärtstrend anhalten wird, ist angesichts der langen Liste an Unsicherheitsfaktoren allerdings ungewiss. So beschäftigt die Investoren derzeit beispielsweise die Frage, ob US-Präsident Donald Trump seine Wahlversprechen umsetzen kann. Zudem sorgen die anstehenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich für Nervosität.

Wer sich angesichts dessen bis zu einem gewissen Grad vor Rücksetzern schützen möchte, könnte einen Blick auf die neue Protect Multi Österreich Anleihe (ISIN AT0000A1V022 ) von der Erste Group Bank werfen, der die drei ATX-Aktien Andritz, OMV und voestalpine zugrunde liegen. Das Wertpapier bietet einen fixen Zins von 6,0 Prozent p.a. Die Rückzahlung zum Nominalbetrag nach einem Jahr hängt von der Kursentwicklung der Aktien ab. Zu 100 Prozent getilgt wird, wenn keiner der Basiswerte während der Laufzeit 40 Prozent oder mehr nachgegeben hat. Andernfalls erhalten Anleger die Aktie mit der schlechtesten Performance ins Depot gebucht.

Positive Signale kommen unterdessen aus den Alpen: Knapp 120 Investoren und Vertreter von mehr als 65 Unternehmen trafen sich vergangene Woche bei der Investorenkonferenz der Raiffeisen Centrobank (RCB), die zum 16. Mal stattfand. In 35 Firmenpräsentationen und knapp 1.000 Einzelgesprächen sondierten die Teilnehmer Investitionsmöglichkeiten und tauschten Markt- und Unternehmens­infor­mationen aus. Neben ATX-Schwergewichten stellten sich auch Konzerne aus Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, Russland und der Türkei den Investoren.

Das Stimmungsbild der Gesellschaften lässt sich als positiv einstufen. Einer Umfrage von RCB zufolge gaben gleich zwei Drittel der vertretenen Unternehmen an, positive Erwartungen für das laufende Jahr zu haben (2016: 37 Prozent). 30 Prozent zeigten sich neutral (2016: 62 Prozent) und nur vier Prozent erwarten 2017 eine negative Entwicklung (2016: zwei Prozent).

Als wir im vergangenen Jahr auf die Zürs-Konferenz blickten, hatten wir im Hinblick auf das Aufholpotenzial österreichischer Aktien das Faktor 2 Long Zertifikat bezogen auf den ATX NTR Leverage x2  (ISIN DE000HVB2AT9  >>>) von UniCredit onemarkets empfohlen. Seither ging es mit dem Papier um satte 54 Prozent nach oben. Heuer würden wir uns etwas defensiver aufstellen, und zwar mit einem Capped Bonus-Zertifikat auf den CECE-EUR-Index.

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