HeidelbergCement-Chef hält Baustoffsektor für "deutlich unterbewertet"

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Zukunftsaussichten des Baustoffsektors werden nach Ansicht von Heidelberg-Cement-Chef Bernd Scheifele vom Markt momentan falsch eingeschätzt. "Im Moment ist der ganze Sektor deutlich unterbewertet", sagte Scheifele zum "Handelsblatt". Auch wenn sich Wachstumshoffnungen in vielen Regionen nicht erfüllt hätten, sei die Sicht des Marktes derzeit zu negativ. Das gelte besonders für Nordamerika, wo sich die Situation schnell wieder ändern könne. Langfristig bleibe die Region ein attraktiver Baustoffmarkt. Zuletzt seien die Schwächen in westlichen Märkten durch Zuwächse in Asien, Australien und Afrika teilweise kompensiert worden.

Die Unternehmensziele zum Schuldenabbau bekräftigte Scheiffele. "Es bleibt bei unserem ambitionierten Ziel, die Nettoverschuldung bis Ende des Jahres von zuletzt 9,1 Milliarden Euro in Richtung acht Milliarden Euro zu reduzieren." Mittelfristig solle die Nettoverschuldung unter das 2,8-Fache des EBITDA-Ergebnisses gedrückt werden.

Die Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 sieht Scheiffele skeptisch. Die Gefahr sei groß, "dass in diesem Land am Ende nichts mehr geht". Das Projekt habe in 15 Jahren alle Genehmigungsstufen durchlaufen. "Wenn selbst genehmigte Projekte nicht mehr durchgeführt werden können, werden sich Unternehmen künftig zurückhalten. Sie müssen stets befürchten, dass die Projekte später doch noch gekippt werden." Dies betreffe auch den Ausbau der erneuerbaren Energien, für den Speicherkraftwerke und Stromautobahnen "quer durch Deutschland" gebaut werden müssten.

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