Kommentar
16:22 Uhr, 15.06.2020

Hedgefonds sind so bärish wie seit Jahren nicht mehr

Die Profi-Spekulanten an der Wall Street wetten auf fallende Kurse an den Aktienmärkten. Die Netto-Short-Positionen der Hedgefonds auf S&P 500 und Nasdaq 100 sind so groß wie seit Jahren nicht mehr.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 25.198,50 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.008,71 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 25.198,50 $ (NYSE)
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.008,71 Pkt (CME)
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 9.624,37 Pkt (NASDAQ)

Als Hedgefonds werden Anlagevehikel bezeichnet, die unter Einsatz eines hohen Hebels spekulieren können und auch Short-Positionen eingehen können, also auch auf fallende Kurse wetten dürfen. Wegen des höheren Risikos als normale Investmentfonds dürfen in der Regel nur institutionelle Investoren oder sehr wohlhabende Privatanleger in Hedgefonds investieren.

In den USA wetten die gehebelten Fonds in einem so großen Umfang auf fallende Kurse an den Aktienmärkten wie bereits seit mehreren Jahren nicht mehr. Dies zeigen Daten aus dem "Commitment of Traders Report"(CoT), der für unterschiedliche Klassen von Marktteilnehmern deren Positionierung an den Terminmärkten zeigt.

Die CoT-Daten werden jeweils am Freitagabend um 21.30 Uhr deutscher Zeit von der US-Behörde CFTC veröffentlicht und beziehen sich auf den vorangegangenen Dienstag nach Börsenschluss. Die jüngsten verfügbaren Daten, die über das CoT-Widget auf Guidants eingesehen werden können, beziehen sich also auf den Dienstag der vergangenen Woche.

Wie die Daten zeigen, haben Hedgefonds mit Futures und Optionen riesige Netto-Short-Positionen auf die wichtigsten Aktienindizes aufgebaut.

Im S&P 500 wetteten die Hedgefonds per letzten Dienstag so stark auf sinkende Kurs wie seit Oktober 2016 nicht mehr.

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Im Technologieindex Nasdaq 100 waren die Netto-Short-Positionen der Hedgefonds so umfangreich wie seit Mai 2018 nicht mehr.

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Im Dow Jones Industrial Average waren die Hedgefonds per letzten Dienstag zwar ebenfalls netto short positioniert. Allerdings wurde das Volumen der Netto-Short-Positionen gegenüber der Vorwoche etwas verringert.

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Sollten die Hedgefonds mit ihrer Markteinschätzung richtig liegen, könnte das für fallende Kurse in den wichtigsten US-Indizes sprechen. Andererseits sorgt das Auflösen von Short-Positionen für zusätzliche Nachfrage und kann so zu steigenden Kursen beitragen, ganz besonders wenn zahlreiche Spekulanten ihre Short-Positionen gleichzeitig auflösen wollen.

Fazit: Hedgefonds wetten an den Terminmärkten in großem Umfang auf fallende Kurse an den Aktienmärkten. Im S&P 500 und im Nasdaq 100 war das Volumen der Short-Positionen der Hedgefonds per letzten Dienstag so hoch wie seit mehreren Jahren nicht mehr.


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6 Kommentare

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  • Data75
    Data75

    Da wird dann wieder die Frage aufgelöst werden müssen, ob die kleinen Privatanleger die aktuell wie wild in den Markt drängen Recht haben oder die großen Profis. Immer wieder spannend.

    21:22 Uhr, 15.06. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Ich bin ein Hedgefonds.

    20:42 Uhr, 15.06. 2020
  • hochdietassen
    hochdietassen

    ...na, bis heute Morgen ist der Plan ja aufgegangen. Aber das war es wohl angesichts der Geldflut der Notenbanken schon wieder...

    20:14 Uhr, 15.06. 2020
  • Dr. Bull
    Dr. Bull

    Schauen wir mal, was passieren wird. Denn nur, weil die bärish sind, heißt das gar nichts. Dalio war für 2019 auch nicht grade bullisch und was passiert ist, wissen wir. Was nicht heißen soll, dass es mittelfristig nicht noch mal richtig knallen kann. Das Risiko ist da. Nur sollte man irgendwelche Meinungen nicht übergewichten, auch, wenn es große Namen sind...

    19:47 Uhr, 15.06. 2020

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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