Fundamentale Nachricht
09:46 Uhr, 26.11.2015

Hedgefonds erwarten Euro-Crash

Mit riesigen Summen spekulieren Hedgefonds auf eine weitere Abwertung des Euro. In den letzten Wochen wurden die Short-Positionen deutlich ausgebaut, wie Daten der US-Terminbörsen zeigen.

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Der Euro dürfte nach Einschätzung von Hedgefonds weiter dramatisch abwerten. In den vergangenen vier Wochen haben die gehebelten Investmentvehikel ihre Short-Positionen auf den Euro mehr als verdoppelt.

Der folgende Chart zeigt im unteren Teil die Bruttopositionen der Hedgefonds auf die Entwicklung des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Die blaue Kurve zeigt die Short-Positionen der gehebelten Fonds. In den vergangenen Wochen haben die Hedgefonds ihre Short-Positionen auf das Währungspaar EUR/USD von rund 90.000 auf rund 185.000 Kontrakte mehr als verdoppelt. Ein Kontrakt entspricht dabei einer Größe von 125.000 Euro. Das aktuelle Volumen der Short-Positionen beläuft sich damit auf gut 22 Milliarden Euro.

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Der Chart stammt aus dem CoT-Widget auf der Investment- und Analyseplattform Guidants und zeigt Daten aus dem sogenannten "Commitment of Traders Report", in dem wöchentlich die Positionen von Spekulanten und anderen Marktteilnehmern auf dem US-Terminmarkt veröffentlicht werden.

Ende März lagen die Short-Positionen der Hedgefonds auf den Euro zwar noch höher als aktuell. Allerdings wurden die Positionen auf einen fallenden Euro damals deutlich langsamer aufgebaut als zuletzt.

Ein Großteil der aktuellen Short-Positionen auf den Euro wurde nach den Notenbanksitzungen von Europäischer Zentralbank (EZB) und US-Notenbank Fed Ende Oktober aufgebaut. Die Short-Positionen sind in erster Linie eine Spekulation auf eine weiter divergierende Geldpolitik in Europa und den USA. Während die EZB eine weitere Lockerung ihrer Geldpolitik im Dezember signalisiert hat, dürfte die US-Notenbank Fed nach Einschätzung der meisten Marktteilnehmer im Dezember ihre Nullzinspolitik beenden und zum ersten Mal seit der Finanzkrise den Leitzins wieder von seinem Rekordtief anheben. Sowohl die Lockerung der Geldpolitik in der Eurozone als auch die Straffung in den USA begünstigt eine Abwertung der europäischen Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar.

Alle Augen sind jetzt auf die entscheidenden Notenbanksitzungen im Dezember gerichtet. Am 3. Dezember entscheidet die EZB über ihre künftige Geldpolitik. Am 16. Dezember steht der Fed-Leitzinsentscheid an.

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4 Kommentare

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  • Trading2001
    Trading2001

    Aber vorher wird wohl der Verkaufsdruck bleiben

    11:04 Uhr, 26.11.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Trading2001
    Trading2001

    Würde ich auch sagen. Wenn dann der Entscheid da ist wird der Euro drehen und die Positionen werden mit Gewinn aufgelöst (sind doch die meisten schon jetzt im Gewinn)

    11:02 Uhr, 26.11.2015

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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