Kommentar
10:52 Uhr, 24.04.2019

Healthcare-Crash: Ausverkauf im Gesundheits-Sektor zum Einstieg nutzen?

In den letzten Tagen und Wochen ist der US-Gesundheitssektor stark unter die Räder gekommen. Ist das übertrieben und eine Einstiegschance?

Erwähnte Instrumente

  • CVS Health Corp. - WKN: 859034 - ISIN: US1266501006 - Kurs: 52,960 $ (NYSE)
  • Walgreens Boots Alliance Inc. - WKN: A12HJF - ISIN: US9314271084 - Kurs: 53,220 $ (NASDAQ)

Alles, was mit Gesundheit zu tun hat, wurde in den USA in den letzten Wochen verkauft. Biotech-Namen wie Biogen haben in diesem Jahr mehr als 20 % an Wert verloren. Krankenversicherer wie UnitedHealth Group stehen mit einem Minus von 10 % etwas besser da. Der Gesamtmarkt hat in der gleichen Zeit allerdings 15 % gewonnen. Die Performancedifferenz ist enorm.

Die Apothekenketten CVS und Walgreens Boots Alliance verzeichnen in diesem Jahr Verluste von 20 % und mehr. Der Frühjahrsputz hat in den Depots früh stattgefunden und wieso es gerade der Gesundheitssektor ist, der verkauft wurde, ist nicht ganz klar.

CVS Health Corp.
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Walgreens Boots Alliance Inc.
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Seit 2015 performen die einzelnen Branchen gegenüber dem Markt schlecht (Grafik 1). In der Pflege, zu der Krankenversicherer gehören, hat die Underperformance erst in diesem Jahr wieder richtig zugeschlagen. Der Pharma- und Biotechbereich sind seit Jahren schwach.


Das ist nicht zuletzt auf die Politik zurückzuführen. Beide Präsidentschaftskandidaten haben damals hohen Preisen den Kampf angesagt. Das führte an der Börse zu einem regelrechten Schock. Gegen den Markt korrigierte der Sektor.

Seit der Wahl ist wenig geschehen. Preise steigen nach wie vor und das Wachstum der einzelnen Unternehmen kann sich sehen lassen. Der Abverkauf wirkt daher wie eine Chance, vor allem, weil alle anderen Sektoren inzwischen wieder recht hoch bewertet sind.

Was wie eine Chance wirkt, muss nicht unbedingt eine sein. Der Sektor kommt zwar seit 2015 nicht mehr vom Fleck, doch über die vergangenen 13 Jahre sieht das anders aus (Grafik 2). Gesundheit hat den breiten Markt deutlich geschlagen. Ein Großteil des erwarteten Wachstums wurde früh eingepreist.

Obwohl die Branchen seit Jahren nicht mehr richtig vom Fleck kommen, sind die durchschnittlichen KGVs noch immer über dem Marktschnitt. Schnäppchen sind das also nicht. In Einzelfällen kann das anders sein. So manches Biotechunternehmen ist heute mit einem KGV von weniger als 10 bewertet.

Das gilt auch für die Apothekenketten Walgreens und CVS. Auf den ersten Blick sind sie Schnäppchen. Die nächsten Wahlen werfen aber ihre Schatten schon voraus. Die Kosten des Gesundheitssektors bleiben ein großes Thema. Es ist kaum denkbar, dass es in den kommenden Jahren keine Reform geben wird. Den teils exorbitanten Margen geht es dann an den Kragen.

Kurzfristig erscheint der Sektor überverkauft. Das gilt insbesondere im Vergleich mit dem breiten Markt. Langfristig fällt es aber schwer, hier Wert zu erkennen. Politisch stehen die Margen unter Druck. Kommt tatsächlich eine größere Reform, wird es für den Sektor und dessen Aktien nicht besser.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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