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09:57 Uhr, 21.06.2011

HB: Regierung fordert Entschleunigung an den Börsen

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Berlin (BoerseGo.de) - Die Bundesregierung hat den computergestützten Hochfrequenzhandel der Börsen kritisiert. Das Kaufen und Verkaufen in Sekundenbruchteilen habe schon Milliardensummen pulverisiert, wegen der damit verbundenen Risiken sehe das Bundesfinanzministeriums Prüfungsbedarf, berichtet das Handelsblatt am Dienstag unter Bezug auf eine Analyse der Behörde.

Der Blitzhandel ist eine spezielle Art des Algo-Trading. Hierbei treffen Computer Anlageentscheidungen auf Basis von elektronisch erhaltenen Marktinformationen innerhalb von Sekunden-Bruchteilen, also in einer Geschwindigkeit, die das menschliche Gehirn überfordert. In den USA entfällt auf solche spezialisierten Marktakteure bereits rund 60 Prozent, in Europa rund 40 Prozent des gesamten Aktienhandels. Mit dem Hochfrequenzhandel versuchen Hedge Fonds und Investmentbanken Kursunterschiede von Wertpapieren an verschiedenen Börsenplätzen in Nanosekunden-Zeit zu nutzen. Dieser Handel soll etwa für den drastischen Kurssturz an der New Yorker Börse am 6. Mai 2010 mitverantwortlich sein.

Die Bundesregierung begrüßt es deshalb, wie das Handelsblatt weiter schreibt, dass die EU-Kommission im Rahmen der laufenden Überarbeitung der Finanzdienstleistungsrichtlinie Mifid eine stärkere Regulierung zur Diskussion gestellt habe. Es gebe Bedenken, dass der Hochfrequenzhandel gerade in Krisenzeiten hohe Kursschwankungen verstärken könne.

Auch die Deutsche Börse wird von dieser Art des Handels dominiert. Beim deutschen Börsenbetreiber entfallen aktuell lediglich zwei Prozent des Umsatzes auf private Anleger.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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