HB: Keine Kostenkontrolle bei EADS

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat beim europäischen Luftfahrtkonzern EADS das Fehlen einer Kostenkontrolle beim Militär-Airbus A400M festgestellt. Seit Jahren gebe es keine Kontrolle über die Entwicklungs- und Produktionskosten, berichtet das "Handelsblatt" am Mittwoch unter Berufung auf eine Untersuchung durch Pricewaterhouse-Coopers (PWC). Die Kostensätze seien von EADS "permanent und erheblich" zu niedrig angesetzt worden und besäßen höchstens beschränkte Aussagekraft. Die Untersuchung wurde von den A400M-Abnehmerstaaten in Auftrag gegeben und schwächt laut "Handelsblatt" die Position von EADS bei den Verhandlungen über eine stärkere Beteiligung der Kunden an den Kosten.

Die A400M-Abnehmerstaaten hatten den Militärtransporter vor Jahren zum Festpreis von 20 Milliarden Euro bestellt. EADS fordert von den Kunden allerdings darüber hinaus eine Beteiligung in Höhe von 5,3 Milliarden Euro an den zusätzlich entstandenen Kosten von 11 Milliarden Euro und droht andernfalls mit einem Ende des seit mehreren Jahren verzögerten Projekts. Sollte EADS wie angedroht aus dem A400M-Projekt aussteigen, könnten die Abnehmerstaaten Milliarden zurückfordern. "Den Vertrag nicht zu halten dürfte für EADS die schwerwiegendsten Folgen haben", heißt es im PWC-Bericht laut "Handelsblatt".

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