Fundamentale Nachricht
15:20 Uhr, 03.04.2024

Haushaltsdefizite europäischer Staaten spielen wieder eine Rolle bei Spreadentwicklung von Staatsanleihen

Während sogenanntes „Window-Dressing“ zum Quartalsende dafür sorgte, dass die Anleger am Anleihemarkt offensichtlich Gewinne mitgenommen haben, beobachtet Axel Botte, Chefstratege bei Ostrum AM, in seinem aktuellen „MyStratWeekly“, dass auch die Einengung der Spreads bei europäischen Staatsanleihen nachlässt.

„Fundamentaldaten wie die Haushaltsdefizite der Staaten spielen wieder eine Rolle. Die Konjunkturumfragen zeigen die Umfragen eine allmähliche, aber ungleichmäßige Erholung innerhalb der Währungsunion.

In Frankreich erfordert die aktuelle Situation der öffentlichen Finanzen Korrekturmaßnahmen. Das französische Defizit von 5,5 % des BIP im Jahr 2023 verdeutlicht die Auswirkungen der nachlassenden Inflation auf die Steuereinnahmen (20 Mrd. € weniger als erwartet) und die Trägheit der öffentlichen Ausgaben.

Der Konsum bleibt sehr schwach; die Disinflation (2,4 % nach dem französischen HVPI für Februar) hat nicht die erwartete Wirkung gezeigt.

Der Spread der 10-jährigen OAT stieg über die Schwelle von 50 Basispunkten. Die Entscheidungen von Fitch und Moody's am 26. April und dann von S&P Ende Mai könnten die unterdurchschnittliche Entwicklung der französischen Anleihen noch beschleunigen. Die Ausweitung des OAT-Spreads wirkt sich auf alle Staatsanleihen im Euroraum aus.

Die für eine Haushaltskonsolidierung Rücknahme der Maßnahmen zur Deckelung der Lebenshaltungskosten führt in Spanien und Italien die sogar zu einem Anstieg der Inflation. So wirft die anhaltende Inflation immer noch Fragen über den Beginn des Zinssenkungszyklus auf.“

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