Analyse
14:30 Uhr, 31.05.2023

Hat SAP auch das Potenzial zur KI-Aktie?

Kaum ein Unternehmen in Deutschland dürfte für die KI-Revolution eine so prädestinierte Aufstellung haben wie „unsere“ SAP. Ähnlich wie Microsoft ist das Unternehmen tief in der Infrastruktur internationaler Konzerne und großer Mittelständler fest verankert.

Erwähnte Instrumente

  • SAP SE
    ISIN: DE0007164600Kopiert
    Kursstand: 122,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 122,800 € (XETRA)

Durch die Cloud-Transformation liegen die Daten heute bereits zu einem erheblichen Teil in der Datenwolke. Die automatische Verwertung und Nutzung der Daten sind der nächste logische Schritt.

Wo hört Automatisierung auf und fängt KI an?

Für den Anleger wird es schwer zu verstehen, wo die klassische Automatisierung von Geschäftsprozessen endet und die künstliche Intelligenz anfängt. Microsoft nutzt beispielsweise verschiedene Apps, um das „Arbeitserlebnis“ für den Nutzer zu vereinfachen.

Der „Scheduler“ plant automatisiert Termine und bearbeitet E-Mails, ähnlich wie eine klassische Assistentin. „MyAnalytics“ analysiert Arbeitsmuster und hilft, diese zu optimieren. „PowerBi“ erstellt Reports aus den Unternehmensdaten. Will man beispielsweise bei Volkswagen herausfinden, wie viele Fahrzeuge eines bestimmten Typs in einer bestimmten Stadt verkauft worden sind, sollten künftig wenige Klicks genügen und die aufbereiteten Informationen kommen aus der Cloud.

Spannende Möglichkeiten

Auch SAP bietet heute natürlich schon Lösungen an, die unter dem Titel „SAP AI“ laufen. In den Bereichen Finanzen und Supply Chain lassen sich Kundenwünsche vorausahnen oder mögliche Risiken frühzeitig aufdecken.

SAP hat einen sehr tiefen Burggraben. Unternehmen können SAP nicht einfach austauschen. Der Aufwand dafür wäre gewaltig. Dieser natürliche Burggraben könnte sich künftig noch verstärken, wenn SAP quasi als künstliche Intelligenz im Hintergrund viele Entscheidungen trifft. Das Unternehmen verfügt über eine gewisse Datenhoheit.

Will das Unternehmen SAP dann gegen einen Mitbewerber austauschen, läuft es Gefahr, viele automatisierte Arbeits- und Geschäftsprozesse zu zerstören. Die Risiken nehmen weiter zu. Es handelt sich nicht mehr nur um die Buchhaltungssoftware, in die ich meine Daten einpflege und die ich dann irgendwann an einen anderen Ort oder Wettbewerber umziehen kann.

SAP ist keine KI-Aktie

Natürlich war die Überschrift etwas plakativ gewählt. SAP ist mit Sicherheit keine KI-Aktie. Aber ähnlich wie Microsoft würde es mich nicht wundern, wenn SAP, auf der Basis, die das Unternehmen hat, von den Entwicklungen profitieren wird. Niemand kann Unternehmen wie Microsoft oder SAP künftig verbannen, ohne massive Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte in Kauf zu nehmen. Von der Schulung der Mitarbeiter mal ganz abgesehen.

Fazit: Während Microsoft bereits als Champion im Bereich künstlicher Intelligenz anerkannt wird, kann ich mir vorstellen, dass auch bei SAP die Bedeutung in den kommenden Quartalen deutlich zunehmen wird. Nicht alles ist KI, oftmals ist der Übergang zur Automatisierung fließend, doch einen KI-Verlierer sehe ich in den Walldorfern mit Sicherheit auch nicht. Für Langfristanleger bleibt das Papier daher eine spannende Anlage.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 30,87 31,18 33,78
Ergebnis je Aktie in EUR 4,08 5,24 6,23
KGV 30 23 20
Dividende je Aktie in EUR 2,05 2,05 2,20
Dividendenrendite 1,68 % 1,68 % 1,80 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Der Autor hält Aktien von SAP.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: SAP SE (long)

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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