Kommentar
20:47 Uhr, 10.10.2014

Hat der Markt schon kapituliert?

Der DAX hat innerhalb von 3 Wochen über 11% verloren. Das sieht man nicht oft. Ein paar Prozente noch und die Diskussion beginnt, ob wir uns im Bärenmarkt befinden.

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  • DAX
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Noch muss man die Hoffnung nicht aufgeben. Vom Juni Hoch ist der Dax inzwischen weit entfernt und mit 13% schon fast an der Grenze zum Bärenmarkt. Viele reden erst bei Verlusten von 20% und mehr von einem Bärenmarkt. Andere sehen die Grenze bereits bei 15%. Darüber kann man trefflich streiten, das ändert aber auch nichts an der Tatsache, dass in dieser Woche ein ziemlich heftiger Abverkauf stattgefunden hat.

Die Seitwärtsbewegung seit Oktober 2013 ist jetzt Vergangenheit. Heute eröffnete der DAX souverän mit einem Gap unter der wichtigen Marke von 8930 Punkten. Theoretisch steht damit der Weg für eine Korrektur zurück ans Ausbruchslevel von 8.150 offen. Ob es soweit kommt, kann man wahrscheinlich bereits am Montag abschätzen

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    L&S

Die heutige Tageskerze mit ihrem Gap ist entweder ein Breakaway Gap oder ein "Kapitulationsgap." Was genau der beiden es ist, kann man heute noch nicht sagen. Fallen die Kurse am Montag tendenziell weiter, dann darf man die Hoffnung auf eine bald einsetzende Rallye erst einmal aufgeben. Für ein Breakaway steht das hohe Volumen. Einschränkend muss man aber sagen, dass für einen richtig schönen Wegbruch die Volumenspitze sehr bescheiden ist.

Es könnte sich daher auch um eine Kapitulation handeln. Hier steigt das Volumen Tag für Tag an. Das konnte man deutlich beobachten. Wenn der Markt heute tatsächlich kapituliert hat, dann müsste er am Montag idealerweise mit einem Gap nach oben eröffnen - und zwar am besten über der Marke von 8930. Dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Jahresendrallye begonnen hat.

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    L&S

In meinem favorisierten Szenario meiner DAX Jahresprognose bin ich am 2.1.2014 von Kursen unter 8.500 per Ende Oktober ausgegangen (schwarzer Prognosepfeil im zweiten Chart). So gesehen habe ich einen gewissen Bias für weiter fallende Kurse. Lasse ich das jetzt einmal außen vor, dann gibt das Intraday Reversal in den USA Hoffnung auf doch wieder steigende Kurse. Der S&P 500 hat seine Tagesverluste schon wieder wettgemacht. Hält das bis zur Schlussglocke, dann sind schnell steigende Kurse weiterhin eine reelle Möglichkeit

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12 Kommentare

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  • Gaeko
    Gaeko

    ​Wie soll es sich dabei um eine Kapitulation handeln. Wenn das geschieht, sehen wir doch wohl noch andere Kurse.

    11:56 Uhr, 12.10.2014
  • 1 Antwort anzeigen
  • 0815
    0815

    Also nicht dass es keine Gründe gäbe aber es hat sich doch nichts verändert ggü. den letzten Monaten​. Vor allem der Konsum ist stabil in den USA und dürfte durch den Dollaranstieg noch weiter profitieren. Export ist für die Amis eh nur untergeordnet. Ölpreis super also eigtl eher gegenteilige Argumente. Mir scheint dass jetzt mal wieder FED Aussagen Ängste schüren aber nix Ernstes.

    Russland spielt auf der weltökonomischen Bühne auch keine große Rolle für die USA erst Recht nicht. Kann mir nur China vorstellen was die SmallCaps und der DAX und manche Rohstoffe vorweg nehmen und der breite US-Markt dann nächstes Jahr realisiert. Aber solange die Abkühlung in China dort noch keine größeren Verwerfungen im Immobilien/Bankenbereich zur Folge haben bleiben die Gewinnaussichten der US-Konzerne positiv.

    Man darf ja nicht vergessen die Börse hat der Realwirtschaft 6-12 Monate voraus und nicht 2-3 Jahre. Bedenkt man wie lange sich der absehbare Crash der US Banken 2005-2008 hingezogen hat und wie lange die Börsen noch im Bullenmodus waren so kann das auch in China noch eine Weile dauern.

    11:34 Uhr, 11.10.2014
  • 0815
    0815

    ​Der VIX ist doch schon bei über 20, also ein überdurchschnittlicher Teil der Investoren ist bereits abgesichert und hat mit den Puts die Märkte nach unten geboxt.

    VIX technisch wären jetzt weiter fallende Kurse unmittelbar ein Zeichen für eine große Korrektur im S&P also mind. 15-25%.

    Wenn mir jetzt jemand auch nur ein einziges einleuchtendes Argument geben könnte wieso das der Fall sein sollte wäre ich sehr dankbar

    - Sieht doch alles nach gewöhnlicher Angst aus - alles ein bisschen Stimmungssache alles normaler Zyklus im Bullenmarkt. Vor ein paar Wochen gab's noch die Warnung so viele Bullen wie seit Jahren nicht mehr jetzt Angstbarometer am Ausschlagen - Ganz normaler Börsenwahnsinn.

    Für eine große Bereinigung sehe ich nicht die geringsten Anzeichen in den USA.

    10:59 Uhr, 11.10.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    ​Gap up von 8.760 auf 9.330 ??? Also ein Gap von 570 Punkten ?

    Sie meinten sicherlich 8.930 ...

    Das kann doch nur ein Tippfehler sein oder meinen Sie das ernst ?

    23:01 Uhr, 10.10.2014
    1 Antwort anzeigen
  • Floyd K
    Floyd K

    ​Kurz vor Toresschluss versucht der S&P uns zu erschrecken, denn unter 1905 liegt er unterhalb der Horizontalunterstützung und deutet damit beinahe endgültig eine größere Korrektur an. Mit bislang ca 5% Verlust läuft er dem DAX weit hinterher und kann durchaus nochmal zusätzliche 10% Verlust bringen. Die Indikatoren im Tages- und Wochenchart sehen sowohl den DAX, als auch den S&P im bearischen Terrain. Es sieht wirklich nach größerer Korrektur aus.

    Beim DAX jedenfalls läßt sich recht gut ihr Korrekturziel 8150 herleiten:

    - Retest von oben der Uralt-Horizontalunterstützung aus den Jahren 2000 und 2mal 2007

    - das 38,2% Fibo- Retracement liegt ungefähr da

    - die jetzt erreichten 8780 liegen gut unter der jüngsten Horizontalunterstützung bei 8950

    - es sind nur noch ca. 6% bis 8150

    - es ist höchste Zeit für eine größere Korrektur

    und die gute Nachricht ist: Danach geht es wieder aufwärts, und das kräftig. Ziele des DAX bei 12208 und 14709 lassen sich herleiten. Aber belegen kann ich das hier nicht ganz so schnell, da müsste ich Charts einstellen und weiter ausholen. Auch ist das keine absolut sichere Prognose, wie immer in der Charttechnik. Soviel sei aber gesagt: Ihr Jahresendszenario ist noch intakt, plus minus ein paar Wochen.

    Ein schönes Wochenende.

    22:24 Uhr, 10.10.2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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