Fundamentale Nachricht
12:41 Uhr, 06.08.2018

Handelsstreit: Verkalkuliert sich Washington?

Die Gewinne vieler US-Unternehmen dürften Raiffeisen-Schwellenländerexpertin Angelika Millendorfer zufolge weit mehr unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China leiden als Chinas Wirtschaft.

Wien (GodmodeTrader.de) - Die Konjunktur der USA kann sich derzeit von der nachlassenden globalen Wirtschaftsdynamik abkoppeln. Für die Schwellenländer ist China aber weit wichtiger, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, im aktuellen Kapitalmarktbericht zu den globalen Emerging Markets (em-report) schreibt.

Und dort mehrten sich die Anzeichen einer weiteren Wirtschaftsabschwächung - völlig unabhängig vom eskalierenden Handelskrieg mit den USA, der die Abschwächungstendenzen verstärken könne. Raiffeisen Capital Management bleibe aber derzeit trotz der zunehmenden Belastungsfaktoren positiv gestimmt gegenüber den Emerging Markets, heißt es weiter.

In China verlangsame sich das Wachstum weiterhin, und beim Handelsstreit mit den USA sei keine Entspannung in Sicht. „Das bedeutet aber nicht, dass China einknicken wird und den USA ein Sieg winkt. So sind heute für China Exporte in die USA weit weniger wichtig als noch vor fünf oder zehn Jahren. Mehr noch, die Gewinne vieler US-Unternehmen, die große Teile ihrer Wertschöpfung nach China ausgelagert haben, dürften weit mehr darunter leiden als Chinas Wirtschaft. Und die Vorstellung, die USA könnten strukturelle, chronische Handelsbilanzdefizite auf diese Weise eliminieren, ist ohnehin absurd“, so Millendorfer.

1 Kommentar

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  • Der Euro
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    Das deckt sich mit meinen Eindrücken. Chinesische (Öl-) Interessen sind meines Wissens auch die größten Profiteure aus der Kündigung des Irandeals. Ob nun absichtlich oder tölpelhaft, das sei mal dahingestellt... im Ergebnis ist die aktuelle Führung ein großer Promoter chinesischen Erfolgs. Was mir (bisher) an der chinesischen Vorgehensweise gefällt ist ihre Gewaltfreiheit. Kein Einmischen in lokale Konflikte, kaum mediale Beeinflußung, wenn man sich überlegt, was die bereits für einen Weg hinter sich haben, dann empfinde ich das als SEHR beeindruckend.

    13:54 Uhr, 06.08. 2018

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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