Fundamentale Nachricht
08:25 Uhr, 23.05.2019

Handelsstreit: Drohungen gehören zur Taktik

Ein Handelsdeal zwischen den USA und China ist Natixis-Chefstratege David Lafferty zufolge immer noch wahrscheinlich, aber die Märkte seien zu zuversichtlich gewesen.

Paris (GodmodeTrader.de) - David Lafferty, Chefstratege von Natixis Investment Managers, sieht in der neuen Eskalation des Handelsstreits zwischen den USA und China vor allem eine Taktik Trumps. „Die Märkte reagieren auf ‚noise‘ – wir wissen noch nicht, ob die Gespräche tatsächlich gescheitert sind“, schreibt Lafferty in einem Marktkommentar.

Die USA könnten die interne Makrodynamik der chinesischen Wirtschaft – die Investitionen seien größer sind als der Konsum und schüfen einen strukturellen Handelsüberschuss – nicht beeinflussen. Deshalb suche die US-Administration nach anderen Wegen und „bewaffne“ sozusagen ihre Handelspolitik durch den Einsatz von Zöllen, heißt es weiter.

„Dies ist die ‚neue Normalität' für die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China: Mit Zöllen drohen, um China an den Verhandlungstisch zu bringen. Wieder mit Zöllen drohen, um die Verhandlungen voranzutreiben – in diesem Stadium befinden wir uns jetzt. Und schließlich, wenn ein Deal am Ende abgeschlossen wird, weiterhin mit Zöllen drohen, um die Einhaltung der Vereinbarungen durchzusetzen“, so Lafferty.

Aus diesem Grund sollten Anleger sich bei einem eventuellen Deal nicht in völliger Sicherheit wiegen. Es handle sich nicht um eine binäre Option – kein Deal schlecht, Deal gut. Selbst wenn der Deal abgeschlossen werde, würden wir immer noch in einer Welt leben, in der die Entspannung sofort durch einen heftigen Tweet zunichte gemacht werden könne. Immer noch sei ein Deal in diesem Jahr zu erwarten, aber die Wahrscheinlichkeit sei von etwa 75 bis 80 Prozent auf 60 bis 65 Prozent gefallen. Besser als 50/50, aber kaum eine sichere Sache, als die sie die Märkte in den letzten Monaten eingepreist hätten, heißt es weiter.

„Der beste Grund, einen Deal zu erwarten, ist, dass sowohl Trump als auch Xi die deutliche Verlangsamung erkannt haben, die beide Volkswirtschaften im vierten Quartal zu verzeichnen hatten - und ebenso wichtig sind die mit der Verlangsamung verbundenen Markreaktionen“, so Lafferty.

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Reines Wunschdenken von Permabullen.

    16:58 Uhr, 24.05.2019

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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