Handelskrieg: Schlacht um Technologie
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Paris (GodmodeTrader.de) - Vor dem Hintergrund der verschärften Spannungen zwischen China und den USA weist Philippe Waechter, Chefvolkswirt des französischen Investmenthauses „Ostrum Asset Management“, in seinem aktuellen Blog darauf hin, dass das Gegenstück zum tatsächlich steigenden Handelsüberschuss Chinas immer die Finanzierung der US-Wirtschaft durch den Kauf von US-Staatsanleihen war.
„Das Verhältnis China/USA funktionierte lange auf Basis dieser Komplementarität. Doch seit einiger Zeit verschiebt sich dieses Gleichgewicht, und im März 2019 kam der Anteil Chinas an der gesamten US-Außenfinanzierung auf niedrige Niveaus wie zuletzt im Juni 2006 zurück. Ebenso ging zu Beginn des Jahres 2019 das Gewicht der Vereinigten Staaten an den chinesischen Exporten deutlich zurück“, so Waechter.
Der andere wichtige Punkt der Meinungsverschiedenheiten zwischen Washington und Peking betreffe die Technologie. Dies sei der wichtigste Punkt im Streit zwischen den beiden Ländern. Die Chinesen hätten in den letzten zwanzig Jahren durch Technologietransfers und den Einsatz erheblicher Ressourcen sehr schnell aufgeholt und sich nun einen Vorsprung vor den Amerikanern, vor allem in den Bereichen 5G und Künstliche Intelligenz, verschafft. Und wer die Standards für diese neuen Technologien setze, werde einen erheblichen komparativen Vorteil haben, heißt es weiter.
„Diese technologische Schlacht wird sich so schnell nicht befrieden lassen, keines der beiden Länder wird nachgeben, und deshalb scheint die Möglichkeit einer Einigung unwahrscheinlich – es sei denn die chinesische Wirtschaft erlebt einen heftigen Abschwung. Aber das ist nicht unser Szenario“, so Waechter.
Doch damit sei die Geschichte noch nicht zu Ende. Die Entwicklung von 5G zum Beispiel stehe im Mittelpunkt vieler Innovationen, die auch andere Länder als China und die USA nutzen wollten. Dies bedeute, dass chinesische Technologie zu einem Streitthema auch der Europäer mit den USA werden werde. Auf einer Technologiekonferenz in Paris habe Emmanuel Macron dazu bereits deutlich Stellung bezogen. Die Dynamik der Weltwirtschaft verändere sich, aber eine neue Ordnung und ein neues Gleichgewicht würden sich nicht sofort einstellen, heißt es abschließend.
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