Analyse
14:40 Uhr, 06.03.2023

HAMBORNER REIT – Aktie notiert deutlich unter innerem Wert

Ein solides Zahlenwerk hat die auf Einzelhandels- und Büroimmobilien spezialisierte Gesellschaft für 2022 vorgelegt. Die Anteilseigner können sich wieder auf eine ordentliche Dividende einstellen.

Erwähnte Instrumente

  • HAMBORNER REIT AG
    ISIN: DE000A3H2333Kopiert
    Kursstand: 7,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HAMBORNER REIT AG - WKN: A3H233 - ISIN: DE000A3H2333 - Kurs: 7,500 € (XETRA)

Die Spezialform der Aktiengesellschaft, der sog. Real Estate Investment Trust (REIT), hat sich hierzulande im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern nicht wirklich durchgesetzt. Es gibt kaum eine Handvoll dieser Gesellschaften auf dem hiesigen Kurszettel.

Eine davon ist die Hamborner REIT AG, hervorgegangen aus einem ehemaligen Bergbauunternehmen. Das im SDAX notierte Unternehmen verfügt über ein bundesweit diversifiziertes Immobilienportfolio mit 66 (Vorjahr 58) Objekten, dessen Gesamtwert zum Jahresende 2022 bei ca. 1,61 (VJ 1,60) Mrd. EUR lag.

Die Miet- und Pachterlöse stiegen nach vorläufigen Zahlen im letzten Jahr auf 85,0 (VJ 84,4) Mio. EUR und erreichten das obere Ende der Unternehmensprognose von 84,0 bis 85,0 Mio. EUR. Die Funds from Operations (FFO) gingen zwar leicht auf 51,0 (V 53,1) Mio. EUR zurück, lagen aber oberhalb der in Aussicht gestellten 48 bis 49 Mio. EUR. Grund dafür waren zum einen etwas höhere betriebliche Erträge im Schlussquartal und gestiegene Zinseinnahme. Die FFO pro Aktie beliefen sich auf 0,63 (VJ 0,65) Euro. Den Aktionären wird eine zum Vorjahr unveränderte Dividende in Höhe von 0,47 Euro vorgeschlagen.

Der starke Rückgang des Jahresergebnisses auf 13,3 (VJ 54,3) Mio. EUR liegt daran, dass im Jahr 2021 Erträge aus Immobilienverkäufen in Höhe von 36,4 Mio. EUR angefallen sind. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag dieser Beitrag bei nur 0,2 Mio. EUR.

Der von einem unabhängigen Gutachter ermittelte Net Asset Value (NAV) des Unternehmens ging 2022 auf 964,3 (VJ 984,4) Mio. EUR zurück. Der NAV je Hamborner-Aktie lag bei 11,86 (VJ 12,10) EUR.

Aufgrund erfolgreicher Vermietungsaktivitäten ging die Leerstandsquote im Portfolio weiter auf 1,9 (VJ 2,0) Prozent zurück. Die gewichtete Restlaufzeit der Mietverträge erhöhte sich 2022 marginal auf 6,5 (VJ 6,1) Jahre.

Für 2023 zeigt sich das Management des Duisburger Immobilienbestandhalters zuversichtlich. Trotz des herausfordernden Umfelds in Bezug auf die Inflations- und Zinsentwicklung wird von einem Anstieg der Miet- und Pachteinnahmen auf 88,0 bis 89,5 Mio. EUR aus. Die FFO werden zwischen 50,0 und 52,0 Mio. EUR erwartet. Beim NAV wird mit einem leichten, noch nicht genauer bezifferten Rückgang gerechnet.

Fazit: Das gestiegene Zinsniveau hinterließ auch beim Kurs der Hamborner-Aktie im letzten Jahr seine Spuren. Vom Tiefstkurs bei 6,50 Euro hat sich das Papier inzwischen aber wieder etwas erholt. Ein Kurs unter NAV ist bei Immobilienaktien derzeit eher die Regel als die Ausnahme. Sollten die Zinsen weiter steigen, kann dies zu entsprechenden Wertanpassungen führen. Ungeachtet dessen ist Hamborner ein zuverlässiger Dividendenzahler, weshalb die Aktie für Anleger, die Wert auf eine hohe, regelmäßige Ausschüttung legen, einen Blick wert ist.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 85,00 88,20 90,60
Ergebnis je Aktie in EUR 0,16 0,17 0,16
KGV 47 44 47
Dividende je Aktie in EUR 0,47 0,47 0,47
Dividendenrendite 6,27 % 6,27 % 6,27 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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