Analyse
09:20 Uhr, 27.06.2023

HAMBORNER REIT – Der Portfoliowert schrumpft stärker als erwartet

Die anhaltend unsichere konjunkturelle Lage hat naturgemäß ihre negativen Auswirkungen auf den Gewerbeimmobilienbereich. Dies hat Hamborner dazu veranlasst, eine unterjährige Portfoliobewertung durchführen zu lassen.

Erwähnte Instrumente

  • HAMBORNER REIT AG
    ISIN: DE000A3H2333Kopiert
    Kursstand: 6,640 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HAMBORNER REIT AG - WKN: A3H233 - ISIN: DE000A3H2333 - Kurs: 6,640 € (XETRA)

Wie das Unternehmen berichtet, hat diese zusätzliche, externe Bewertung zum 30. Juni 2023 das Ziel, zusätzliche Transparenz zu schaffen – auf alle Fälle ein sehr löblicher Ansatz. Durchgeführt wird das Gutachten vom Immobilienanalysehaus Jones Lang LaSalle.

Dabei ergibt der erste indikative Entwurf einen Rückgang der Verkehrswerte im ersten Halbjahr 2023 um 5,5 bis 6,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Grund dafür ist die schwierige Entwicklung an den Büro- und Einzelhandelsimmobilienmärkten. Aufgrund dessen hat der Vorstand die Gesamtjahresprognose für den Net Asset Value (NAV) nach unten revidiert.

Stärkerer Rückgang des NAV erwartet

Bis dato ging man von einem „leichten Rückgang“ des NAV pro Hamborner -Aktie aus. Dieser lag zum Jahresende 2022 bei 11,86 Euro. Jetzt wird ein Minus beim NAV zwischen 7,0 und 12,0 Prozent erwartet. Daraus ergibt sich eine Range von ca. 10,44 bis 11,03 Euro, was immer noch deutlich über dem aktuellen Börsenkurs liegt. In Bezug auf die operative Tätigkeit wird die Prognose beibehalten. Ich hatte über die Ziele für 2023 in meinem letzten Artikel zu Hamborner berichtet.

Die Hamborner-Aktie gibt heute weiter nach und verliert aktuell rund 3 Prozent. Der Abwärtstrend der letzten Monate hält also zunächst mal weiter an. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat in diesem Jahr bereits für insgesamt rund 180.000 EUR Aktien des Unternehmens gekauft haben. Das ist keine Unsumme, aber doch ein Zeichen, dass man den Anteilsschein offenbar für attraktiv bewertet hält.

Erwerb von zwei weiteren Objekten

Unterdessen geht der Portfolio-Ausbau bei den Duisburgern weiter voran. Im Mai hat der SDAX-Konzern zwei weitere Einzelhandelsimmobilien in Hanau und Offenburg erworben. Als Kaufpreis wurden insgesamt 23,6 Mio. EUR genannt. Das Closing soll im dritten Quartal über die Bühne gehen. Die beiden Objekte haben eine Gesamtmietfläche von ca. 17.900 Quadratmeter, die komplett an EDEKA vermietet sind. Erfreulich ist auch die lange durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge von etwas mehr als neun Jahren.

Fazit: Der stärker als erwartete NAV-Rückgang bei Hamborner ist nicht schön. Überraschend kam dieser aber auch nicht unbedingt, da das allgemeine Umfeld nach wie vor einfach noch sehr unsicher ist. Ich halte das gut geführte Unternehmen mittel- bis langfristig weiter für interessant, gerade für etwas konservativere Anleger mit Interesse an regelmäßigen Ausschüttungen. Die Gefahr ist aktuell allerdings groß, dass man in ein fallendes Messer greift. Es empfiehlt sich deshalb erstmal eine Bodenbildung abzuwarten.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 85,00 99,00 101,60
FFO je Aktie in EUR 0,63 0,64 0,66
Dividende je Aktie in EUR 0,47 0,47 0,47
Dividendenrendite 7,08 % 7,08 % 7,08 %

*e = erwartet

HAMBORNER REIT AG - Aktie
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: HAMBORNER REIT AG (long)

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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