Habeck sieht Erneuerbaren-Anteil 2024 bei nahe 60 Prozent
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Von Andrea Thomas
DOW JONES--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schätzt, dass Deutschland in diesem Jahr beim Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung nahe an die Grenze von 60 Prozent kommen wird. Das sagte er auf dem 6. deutsch-türkischen Energie Forum in Berlin. Er bekräftige Deutschlands Ziel, bis 2030 den Strom zu 80 Prozent aus Erneuerbaren zu gewinnen. Habeck lobte auf der Veranstaltung überdies die deutsch-türkische Zusammenarbeit im Energiebereich. Im Rahmen des Energieforums sollen mehrere Vereinbarungen zwischen deutschen und türkischen Unternehmen zur Kooperation im Bereich erneuerbare Energien unterzeichnet werden.
"Im Energiebereich sehe ich viel Potential für eine Vertiefung der deutsch-türkischen Kooperation, insbesondere beim Ausbau von erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff", sagte Habeck.
Die Kooperation zwischen beiden Ländern sei wichtig angesichts des Potenzials beim Ausbau der Erneuerbaren in der Türkei, aber auch mit Blick auf die gegenwärtige politische Situation. Denn Russland habe seit seinem Angriffskrieg auf die Ukraine Energie als Waffe gegen Deutschland eingesetzt. Aber auch mit Blick auf den Handel müsse Deutschland angesichts der aktuellen Entwicklungen handeln.
Deutschland müsse sehen, "dass wir unsere Energiebeziehungen, unsere Wirtschaftsbeziehungen, unsere Handelsbeziehungen vielfältiger aufstellen, diversifizieren", so Habeck. "Die Türkei - das darf ich sagen - ist eines der großen Länder, mit dem wir hier gerne mehr handeln und mehr Energiepartnerschaften aufbauen wollen."
Habeck offen für Import von türkischen Rohstoffen
Er zeigte sich auch offen für den Import von mehr türkischen Rohstoffen, um gerade die Abhängigkeit Deutschlands von China verringern zu können.
Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar sagte auf dem Forum, das die türkisch-deutsche Partnerschaft eine großes Potenzial auf dem Gebiet der Energie habe.
Die Türkei und Deutschland arbeiten im Rahmen der deutsch-türkischen Energiepartnerschaft bereits seit 2013 zu einer Vielzahl von Themen der Energiewende zusammen, darunter erneuerbare Energien, Energieeffizienz und auch grünem Wasserstoff.
Im Beisein der beiden Minister sollen am Nachmittag noch mehrere Absichtserklärungen deutscher und türkischer Unternehmen zur Kooperation im Bereich erneuerbare Energien unterzeichnet werden, beispielsweise eine Absichtserklärung zwischen dem deutschen Windkraftunternehmen Enercon sowie den türkischen Projektentwicklern Is Enerji und Polat Enerji über die Lieferung und Installation von Turbinen für Windkraftanlagen über bis zu 2.500 Megawatt in der Türkei und angrenzenden Ländern.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
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