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16:57 Uhr, 06.03.2009

Guttenberg bringt Insolvenz von HRE und Opel ins Spiel

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  • Hypo Real Estate Holding AG
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Im Fall der angeschlagenen Hypo Real Estate Bank wehrt sich Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gegen eine Enteignung wie sie die große Koalition im Finanzmarktstabilisierungsergänzungsgesetz vorsieht. Stattdessen hat er das Instrument der Insolvenz ins Spiel gebracht, für das sich bereits der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger ausgesprochen hatte. "Bevor es tatsächlich zum letzten Mittel einer Enteignung kommen sollte, halte ich es auch bei der HRE für geboten, alle Optionen geprüft zu haben. Hierzu könnten auch – falls möglich – besondere, auf den Finanzmarkt zugeschnittene Sonderregelungen in Anlehnung an die Insolvenz zu zählen sein", sagte der Wirtschaftsminister gegenüber der "WirtschaftsWoche". Natürlich müssten die systemischen Risiken, die es im Bankensektor nun einmal gibt, dabei sorgfältig berücksichtigt werden.

Gleiche Überlegungen stellt zu Guttenberg bei Opel und Schaeffler an. "Wir werden uns nicht allein mit Droh-Szenarien und ohne Antworten unter Druck setzen lassen", betonte der CDU-Politiker gegenüber der "WirtschaftsWoche". Sowohl bei Opel als auch bei Schaeffler fehlten dem Bundeswirtschaftsminister bislang "Konzepte, die als Entscheidungsgrundlagen dienen können". Auch, so zu Guttenberg, "wird mir zu viel und zu schnell nach dem Staat gerufen".

Eine Insolvenz bedeute nicht automatisch den Untergang eines Unternehmens, sagte zu Guttenberg der "WirtschaftsWoche". Wenn das Geschäftsmodell zukunftsträchtig ist, könne eine Insolvenz auch arbeitsplatzerhaltend wirken. Dass dabei Eigentümer und Gläubiger Geld verlieren könnten, bestreitet zu Guttenberg nicht. Dafür sei aber der Staat nicht da. "Es gehört für mich zum Wesen der Marktwirtschaft, dass Geldgeber ihr Engagement zunächst genau prüfen und bei falschen Investments dafür gerade stehen, nicht wir Steuerzahler."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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