Guter Herbst für Aktien
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Die Aktienmärkte kommen derzeit nicht vom Fleck. Der DAX oszilliert seit April zwischen 5.800 und 6.300 Punkten. Sogar innerhalb eines Tages sind die Schwankungen teilweise enorm und spiegeln die hohe Nervosität der Marktteilnehmer wider. Ein sicheres Indiz dafür, dass die Märkte in hohem Maße technisch geprägt, also vorwiegend von kurzfristig orientierten Marktteilnehmern bestimmt sind. Charttechnische Marken, zum Beispiel die 200-Tage-Linie, spielen eine noch größere Rolle als in normalen Phasen.
Die Auslöser der Nervosität sind vielfältig: Mal kommt der Impuls vom Devisenmarkt, wo vermeintliche Krisenwährungen, wie der japanische Yen und auch der US-Dollar, trotz schlechter Konjunkturdaten massiv anzogen. Ein anderes Mal sind wieder aufflammende Sorgen über die weitere Entwicklung der Konjunktur die Ursache. Hierfür ist vor allem der ehemalige Musterschüler USA verantwortlich, dessen jüngste Daten zum Teil massiv enttäuschten: Philly-Fed-Index -7 statt +7, schwaches BIP-Wachstum etc. Sie geben sogar Anlass für neue Rezessionsängste, die im sogenannten Double Dip gipfeln.
Asymmetrische Risikowahrnehmung bei Investoren
Die hohen Schwankungen bescherten vielen Marktteilnehmern in diesem Jahr enorme Verluste. Weder fundamentale Modelle noch Trendfolgemodelle lieferten bisher in ihrer Breite positive Ergebnisse. Darüber hinaus werden immer mehr private und institutionelle Anleger aufgrund dieser Entwicklung aus den Märkten getrieben. Die Märkte trocknen sozusagen aus, was sich an dem historisch niedrigen Handelsvolumen messen lässt.
Die extreme Risikoaversion gegenüber Aktien führte zuletzt zu einem Run in lange Rentenlaufzeiten, wodurch die zehnjährigen Renditen hierzulande auf historische Tiefs zusammenschmolzen – von 3,4 Prozent auf 2,1 Prozent. Das Rentenbarometer Bund-Future legte allein in den letzten vier Wochen 600 Basispunkte zu, das kann durchaus als blasenähnlicher Verlauf bezeichnet werden. In einem Umfeld von BIP-Wachstumsraten um die 3 Prozent sowie Dividendenrenditen defensiver Aktien aus dem Telekommunikations- und Versorgerbereich von rund 7 Prozent ist das aktuelle Investorenverhalten von einer extrem asymmetrischen Risikowahrnehmung geprägt.
Deutscher Aktienmarkt könnte sich von USA und Japan abkoppeln
Wir gehen davon aus, dass Deutschland als Exportnation weiterhin vom niedrigen Euro profitieren wird. Die Bewertung deutscher Aktien ist nach wie vor attraktiv und das Zinsumfeld sehr vorteilhaft. Es ermöglicht den Unternehmen, neben einer günstigen Refinanzierung des operativen Geschäfts auch Aktienrückkäufe und Übernahmen zu finanzieren. Gerade US-amerikanische und japanische Unternehmen, deren Cash-Reserven in US-Dollar und Yen gegenüber dem Euro stark aufgewertet haben, gehen vermehrt in Europa auf Schnäppchenjagd. Wir trauen dem deutschen Aktienmarkt dadurch ausnahmsweise auch eine gewisse Abkopplung von den Aktienmärkten in den USA und Japan zu. Darüber hinaus halten wir Aktien der wachstumsstarken Volkswirtschaften aus den Emerging Marktes für attraktiv. Im Rentenmarkt erwarten wir massive Korrekturen und halten einen Anstieg der deutschen Zehnjahresrenditen in Richtung 3 Prozent für wahrscheinlich.
Anleiheinvestments vorerst meiden
Vor diesem Hintergrund sind unsere Portfolios im Bereich eines DAX von 6.300 Punkten eher defensiv ausgerichtet, wohingegen Niveaus um 5.800 Punkte für uns attraktive Einstiegsgelegenheiten darstellen. Renteninvestments in Staatsanleihen und Unternehmensanleihen meiden wir vorerst. Dem Euro trauen wir nach der erfolgten 50-Prozent-Korrektur des vorangegangenen Anstiegs von 1,18 auf 1,31 eine weitere positive Entwicklung in Richtung 1,35 bis 1,38 zu. Von einem schwächeren US-Dollar werden auch Rohstoffe indirekt profitieren.
Quelle: GECAM
Als unabhängiger Finanzdienstleister hat sich die GECAM AG auf das Investmentgeschäft spezialisiert. Das Unternehmen bündelt die fünf für das Investmentgeschäft essenziellen Bausteine Investmentdach, Vermögensverwaltung, Produkte, Partner-Portal und Dienstleistungskonzept in einem Haus. GECAM verwaltet in ihren vier Dachfonds aktuell ein Gesamtnettovermögen von 150 Millionen Euro.
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