Gute Stimmung an den Aktienmärkten
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
USA: Neue Höchststände
In der abgelaufenen Woche verbuchten die amerikanischen Aktienindizes neue Höchststände. Hauptantriebsfeder waren die Aussagen des Vorsitzenden der Notenbank Fed, der am Mittwoch fast ein Idealbild der aktuellen Wirtschaftslage in Amerika zeichnete. Dieses Idealbild wird nach einem Märchen auch "Goldlöckchen-Szenario" genannt. Gegenwärtig ist das Wirtschaftswachstum stabil, aber nicht so heiß gelaufen, dass die Fed ihre Zinsen weiter erhöhen müsste. Somit müssen sich die Börsianer weder große Sorgen um eine zu hohe Inflation noch um eine starke konjunkturelle Abkühlung machen. Der schwächelnde Immobiliensektor bietet auch noch keinen Anlass zur Sorge, da die gesunkenen Energiepreise einen positiven Ausgleich schaffen.
Auf der anderen Seite gehen die meisten Analysten für dieses Jahr von weiterhin moderat steigenden Unternehmensergebnissen aus. Insgesamt sind die Erwartungen also gar nicht so hoch gesteckt, dementsprechend ist das Enttäuschungspotenzial auch begrenzt. So sorgte die am Freitag veröffentlichte Meldung von Microsoft, dass das neue Betriebssystem Vista bislang nicht der große Verkaufsschlager sei, auch nicht für größere Marktverwerfungen. Die Aktie gab lediglich um rund drei Prozent nach. Übernahmespekulationen um den Aluminiumhersteller Alcoa, für den sich angeblich die beiden britischen Rohstoffkonzerne BHP Billiton und Rio Tinto interessieren, aber auch um den kriselnden Halbleiterhersteller AMD heizten andererseits die Kurse weiter an.
Europa: Dax nähert sich der 7000-Punkte-Marke
Die Worte von Ben Bernanke sorgten auch in Europa für gute Stimmung. In Deutschland hielt diese bis zum Freitag an, sodass der Dax-Index immer näher an die 7000er-Marke heranrückte. Der M-Dax ist ebenfalls weiter im Aufwind. Zu Wochenbeginn sorgte die Fusion des britischen Reiseveranstalters MyTravel mit der Karstadt-Tochter Thomas Cook für Wirbel. Mit dem Zusammenschluss entsteht nach der TUI immerhin das zweitgrößte europäische Touristikunternehmen. Da Thomas Cook künftig rund 58 Prozent zum Konzernumsatz beiträgt, wird KarstadtQuelle mit einem Schlag zu einem integrierten Handels- und Touristikkonzern. Die Fusion erfolgt durch Aktientausch, sodass keine Schulden gemacht werden müssen. Hierauf zogen die Aktien von MyTravel und KarstadtQuelle kräftig an.
Am Valentinstag gab der Vorstandsvorsitzende von DaimlerChrysler bekannt, dass für die kränkelnde US-Tochter Chrysler alle Optionen auf dem Tisch liegen. Zunächst sollen rund 12.00 Arbeitsplätze abgebaut werden, doch auch eine vollständige Trennung von Chrysler wird nicht mehr ausgeschlossen. Die Börse honorierte die Aussicht auf ein Ende des deutsch-amerikanischen Trauerspiels ebenfalls mit kräftigen Kursaufschlägen. In Spanien gab die Großbank BBVA am Freitag die größte Akquisition seit ihrem Bestehen bekannt. Mit der amerikanischen Regionalbank Compass baut sie ihr Geschäft mit der spanischsprachigen Kundschaft in den USA weiter aus. Da der Kaufpreis recht ambitioniert ausfiel, musste die BBVA-Aktie Einbußen hinnehmen.
Japan: Ebenfalls erfreuliche Börsenwoche
Die Rede des Fed-Präsidenten Bernanke sorgte auch an der japanischen Börse für Auftrieb. Hinzu kamen positive Frühindikatoren aus der heimischen Wirtschaft. Der Nikkei-Index schloss die Woche fast auf einem Sechsjahreshoch ab. Zudem mehren sich die Anzeichen, dass auch die japanischen Anleger wieder verstärkt an die Aktienbörse zurückkehren. Am Donnerstag wurden Zahlen zum Wirtschaftswachstum veröffentlicht, die mit 4,8 Prozent (annualisiert) im vierten Quartal 2006 ordentlich ausfielen. Dies nährt Hoffnungen auf einen baldigen Zinsschritt der Notenbank, was auch als Signal für ein Ende der deflationären Phase in Japan verstanden würde.
Ausblick: Ifo-Index und Quartalszahlen
Die aktuelle Woche bringt wiederum zahlreiche Bilanzvorlagen mit sich. So berichten unter anderem Hewlett-Packard, Home Depot, Wal-Mart, Axa und Nestlé über ihre Geschäftsaktivitäten. Bei den Konjunkturdaten wird es jedoch etwas ruhiger. In den USA stehen am Mittwoch lediglich die Verbraucherpreise und Frühindikatoren für Januar auf der Agenda. In Japan tagt ebenfalls am Mittwoch der Rat der Notenbank. Hier wird mit Spannung auf eine Zinsentscheidung gewartet. Am Freitag wird der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Aufgrund der MWSt-Erhöhung rechnen Experten hier mit einem leichten Rückgang.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 140,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende November 2005. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.