Kommentar
13:05 Uhr, 02.05.2005

Gute Ausgangsbasis für Kurserholung

Nachdem an den Finanzmärkten in der letzten Woche Konjunkturpessimismus und ein daraus resultierendes Sicherheitsbedürfnis im Vordergrund standen, sollte sich dies auch in dieser Woche zunächst noch weiter fortsetzen. Dabei stehen die weltweiten Frühindikatoren sowie die FED-Zinsentscheidung und zum Wochenschluss der US-Arbeitsmarktbericht im Fokus. Für ein wenig Entspannung sorgt derzeit der rückläufige Ölpreis, der von günstigen Lagerhaltungszahlen in den USA profitiert. Insbesondere die europäischen Aktienmärkte konnten in der letzten Woche erneut wichtige Unterstützungen erfolgreich testen: der DAX um 4150, der EuroStoxx50 um 2900 Punkte. „Dies ist eine gute Ausgangsbasis für eine ausgeprägte Erholungsbewegung“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. „Allerdings besteht nach wie vor die Möglichkeit, dass die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in den USA reduziert werden könnten. Dann wäre nicht auszuschließen, dass der US-Aktienmarkt noch weiter korrigiert“, so der US-Experte.

Die Rentenmärkte werden diese Woche vor allem von in der Tendenz freundlichen Veröffentlichungen aus den USA getrieben. Am heutigen Montag wird mit dem ISM-Indikator für die US-amerikanische Industrie der wichtigste Indikator für die Weltkonjunktur veröffentlicht. Wir erwarten einen im Vergleich zum Vormonat stabilen Wert. Am Dienstag Abend wird die US-Notenbank aller Voraussicht nach eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf dann 3% bei den Leitzinsen bekanntgeben. Recht positiv dürfte auch der Ton des Sitzungsprotokolls der vorangegangenen Sitzung gehalten sein, da die schlechten Daten, die Grundlage für die aktuellen Konjunkturängste sind, erst später veröffentlicht wurden. Zu Wochenende ist bei den Arbeitsmarktdaten aus den USA eine leicht freundliche Entwicklung möglich. Das wichtigste Datum aus Euroland ist die EZB-Sitzung am Mittwoch. Spekulationen bezüglich einer Zinssenkung wird die EZB durch einen positiven Ausblick für das zweite Halbjahr zu unterbinden versuchen. Insgesamt erwarten wir für diese Woche daher einen leichten Renditeanstieg und einen Bund-Future, der in Richtung 120,00 korrigieren sollte.

In den USA neigt sich die Unternehmensberichtssaison dem Ende entgegen. Trotz überwiegend positiver Überraschungen sind positive Impulse bislang ausgeblieben. Diese werden auch von den restlichen, überwiegend aus dem Konsumsektor kommenden Unternehmen, nicht erwartet.

Dagegen läuft die Berichtssaison in Europa auf Hochtouren. In den bisherigen Berichten spiegelt sich das erwartete positive Gewinnsentiment wider, das somit den auf Gewinnen basierenden bewertungstechnischen Vorteil gegenüber den USA untermauert. Dieser zeichnet sich auch in einem Prozess relativer Kursstärke gegenüber den USA seit Jahresbeginn aus. In Europa berichten in dieser Woche: Adidas-Salomon, Deutsche Börse (Montag), BMW, Commerzbank, Deutsche Postbank, Henkel, UBS (Dienstag), Continental, Credit Suisse, FMC, Linde, Total (Mittwoch), Unilever (Freitag). Insbesondere von den Banken ist wegen der guten Handelsergebnisse im 1. Quartal von positiven Überraschungen auszugehen.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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