Fundamentale Nachricht
07:54 Uhr, 14.12.2015

Gute Aktien bleiben auch nach EZB-Dämpfer interessant

Trendindikatoren geben nach Meinung von Jens Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender bei der DJE Kapital AG, weiterhin grünes Licht für deutsche Börse.

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  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 10.340,06 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Pullach im Isartal (GodmodeTrader.de) – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zwar ein weiteres Anleihenkaufprogramm angekündigt, jedoch hatten viele mit noch deutlicheren Schritten gerechnet. Doch auch wenn Mario Draghi mit seiner Entscheidung für Enttäuschung bei den Investoren und somit für deutliche Abwärtsbewegungen an den Börsen gesorgt hat, europäische Werte bleiben trotzdem als Anlage unverzichtbar, wie Jens Ehrhardt, Vorstandsvorsitzender bei der DJE Kapital AG, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Es sei nicht ausgeschlossen, dass es dem EZB-Präsident gelinge, die Zinsen auch in Italien und Spanien auf unter ein Prozent zu senken. Während Irland aktuell mit einem Rekordwachstum von 6,7 Prozent glänze, brauche Frankreich weiteren monetären Anschub und trotz leichter Besserung brauche auch Italien weitere finanzielle Stimulierung. Der bei einigen italienischen Banken zu beobachtende Anstieg der faulen Kredite werde inzwischen sogar als Zeichen der Besserung gewertet, weil diese Banken sich jetzt stark genug fühlen, die „wahren“ Zahlen für ihre faulen Kredite auf den Tisch zu legen. Die Zinsen dürften demnach weiter sinken und somit die positive Entwicklung deutscher beziehungsweise europäischer Aktien trotz des teils zu beobachtenden markttechnischen Überoptimismus begünstigen, heißt es weiter.

„Fundamental dürften sich die Unternehmensgewinne 2016 stärker verbessern, als bei dem bisher etwas enttäuschenden Anstieg für 2015, der auf sieben Prozent geschätzt wird, zu beobachten ist. Grund dafür ist, dass viele Unternehmen ihre Dollarumsätze zu früh gehedged haben und so der Währungs-Gewinnschub erst 2016 voll einsetzen wird. US-Werte leiden dagegen zunehmend unter der starken Währung – und das nicht nur im Export. Auch die wachsende, billigere Konkurrenz aus dem Ausland trägt durch Importe dazu bei. Abgesehen von Japan steigen nirgendwo die Unternehmensgewinne vergleichbar stark wie in Europa. Die durchschnittlichen europäischen Gewinnbewertungen sind im internationalen Vergleich nicht zu hoch und die Gewinnaussichten verbessern sich genauso wie die europäischen Konjunktur-Frühindikatoren. Es spricht also vorläufig vieles für europäische Aktien“, so Ehrhardt.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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