Großer Wachstums-Rebound: Zu früh gefreut
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Wie jedes Quartal ist China das erste Land, das weiß, wie schnell es gewachsen ist. Die Zahlen sind daher mit Vorsicht zu genießen. In der Tendenz stimmen die Zahlen. Gerade für das zweite Quartal hätte man sich vorstellen können, dass die Partei zum hundertjährigen Jubiläum großartige Zahlen liefern will. Großartig waren die Zahlen nicht. Das Wachstum fällt geringer aus, als von den meisten Analysten erwartet. China hat seinen Wachstumspeak erreicht. Bis Ende 2021 dürfte sich das Wachstum wieder auf das Vorkrisenniveau abschwächen. Die V-förmige Erholung war kurz, fast schon enttäuschend. Das gilt auch für die USA. Auch 5 Billionen Dollar an Mehrausgaben haben nur ein kleines Wachstumswunder bewirkt. Das Wirtschaftswachstum hat seinen Höhepunkt aller Voraussicht nach gerade überschritten. Bereits im dritten Quartal des laufenden Jahres deuten die Prognosen nach unten. Allen Ländern ist gemein, dass sie nach dem Lockdown rasant gewachsen sind. Relevant ist allerdings nicht dieser Rebound, sondern was danach geschehen ist. Hier ist das Bild wenig erfreulich. Das Wachstum war zum Teil negativ, nicht zuletzt, weil es erneute Lockdowns gab.
Das soll sich mit dem Ende der Lockdowns ändern. Wachstumsprognosen werden nach oben geschraubt. Ein wenig skeptisch darf man sein. China zeigt, dass der Rebound nicht unbedingt nachhaltig sein muss. China hat zwar weniger Konjunkturhilfen beschlossen, doch dafür profitiert das Land von einem anderen Trend.
Da die Produktion in vielen Regionen immer noch nicht problemlos läuft, kann China viel exportieren. Chinas Exporte wachsen so schnell wie seit 10 Jahren nicht mehr. Das will bei 3 Billionen Dollar an jährlichen Exporten etwas heißen. Wenn man schon 3 Billionen exportiert und dann noch fast 30 % wächst, ist das enorm.
Selbst das hohe Exportwachstum sorgt in China für keinen anhaltenden Boom. Das wirft Fragen auf. In Europa und den USA müssen wir uns noch etwas gedulden, um zu wissen, wie schnell die Wirtschaften im abgelaufenen Quartal gewachsen sind. Großbritannien veröffentlich monatliche Zahlen.
Hier sticht ins Auge, dass sich das Wachstum seit April wieder abschwächt (Grafik 3), obwohl die Wirtschaft von der Öffnung eigentlich profitieren sollte. Dienstleistungen können wieder konsumiert werden. Trotzdem beschleunigt sich das Wachstum nicht, es fällt.
Diese Zahlen beinhalten noch nicht die wieder steigenden Fallzahlen in vielen Ländern. Gerade in Asien ist Covid wieder auf dem Vormarsch. Angesichts der wichtigen Rolle in der Produktion und der globalen Lieferkette kann das den Aufschwung auch in Europa abwürgen, wenn die Lieferketten wieder unterbrochen werden.
Clemens Schmale
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