Kommentar
08:57 Uhr, 17.10.2016

Grobritannien: Der Preis der Freiheit heißt Kriminalität

Durch den Brexit will Großbritannien endlich wieder frei sein, frei von der EU und frei von offenen Grenzen. Der Preis dafür ist nicht nur wirtschaftlich zu zahlen.

Wirtschaftlich liegt Großbritannien nicht am Boden, ganz im Gegensatz zu vielen Prognosen. Nachdem der Crash direkt nach dem Brexit nicht kam, waren viele bemüht, ihre Prognosen ganz schnell wieder nach oben anzupassen. Nun, da das geschehen ist, kommt doch noch ein kleiner Schock. Vermutlich werden viele Prognosen in den nächsten Wochen wieder nach unten korrigiert werden.

Die wirtschaftliche Seite des Brexit ist nur eine. Die andere ist die gesellschaftliche. Hier hat sich ein erschreckender Trend gezeigt. Die Kriminalität gegenüber Ausländern und gegen andere Religionen ist massiv angestiegen. Grafik 1 zeigt die Entwicklung auf Monatsbasis. Es ist schon seit Jahren ein Anstieg zu erkennen. Die Hasskriminalität nahm nach dem Referendum allerdings sprunghaft zu.

Grafik 2 zeigt die Entwicklung auf Tagesbasis. Man kann unschwer erkennen, was nach dem Referendum geschehen ist. Inzwischen hat sich der Anstieg wieder relativiert und ist auf das Niveau vor dem Referendum zurückgekehrt. Das macht es natürlich weder besser, noch kann man den Anstieg einfach so ignorieren.


Eine offizielle und stichhaltige Erklärung gibt es für den Anstieg nicht. Man kann es sich aber denken. Das Referendum wurde von vielen als Abstimmung über ein und nur ein Thema gesehen: Einwanderung. Die Brexit Befürworter haben intensiv mit der Schließung der Grenzen geworben und viel mit der Angst vor Überfremdung gespielt. Als sich das Volk für den Brexit ausgesprochen hatte, dürften sich viele, denen es nur um dieses Thema ging, legitimiert gefühlt haben. Es entstand der Eindruck, dass Ausländerfeindlichkeit gewollt war.

Die Mehrheit der Wähler hatte das wohl nicht im Sinn. Eine destruktive Minderheit gibt es immer und überall. Sie nutzen Wahlergebnisse oder andere Ereignisse, um sich legitimiert zu sehen und halten fremdenfeindliche Straftaten für plötzlich gesellschaftskonform. Das ist nicht nur in Großbritannien so, sondern auch bei uns. Geht der Aufstieg der Protest- und rechten Parteien in Europa so weiter wie bisher, dann wird früher oder später jedes Land mit einer Welle der Kriminalität überzogen. Schönes Europa.

Clemens Schmale

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18 Kommentare

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  • MMeier2
    MMeier2

    Lieber Harald,

    die ID ist sowas von echt! Das kannst du, der du scheinbar überall Verschwörungen witterst, die vielleicht nicht vorstellen, ist aber so.

    Vielleicht kannst du ja meine Frage nochmal lesen? ;-) (kleiner Tip: Es geht eigentlich nicht um diesen Thread hier.)

    18:55 Uhr, 18.10. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • MMeier2
    MMeier2

    Was ich super finde, ist, dass hier bei Herrn Schmale,

    trotz teilweise harscher Kritik,

    der große Kommentarfresser scheinbar nicht zugreift.

    Ist es möglich, dass Herrn Schmales Kommentare ihm nicht schmecken?

    Dass er nur Kommentare zu bestimmten Charttechniken wegbeisst?

    Oder nur die bestimmter Analysten?

    Frage über Fragen.

    18:17 Uhr, 18.10. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • GEZet
    GEZet

    seit monaten tobt sich der mainstream gegen uk aus, da muß doch irgendwann mal

    schluß sein. diese beiträge sind doch föllig gaga. echtmal.

    17:31 Uhr, 18.10. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • weißnix
    weißnix

    Ich entnehme der Statistik einen möglichen Enthemmungseffekt, der eintritt, wenn sich fremdenfeindliche Ressentiments durch die Mehrheit oder durch die Politik bestätigt fühlen. Mir scheint das plausibel. Leider.

    16:20 Uhr, 18.10. 2016
  • Gone Fishing
    Gone Fishing

    Der "wirtschaftliche Preis" den GB im ersten Jahrzehnt der Freiheit zu zahlen hat (oder nicht), hängt allein davon ab, ob das freie, gerechte und demokratische Europa ganz einfach die für alle beste Lösung sucht oder wieder einmal (á la Griechenland) "ein abschreckendes Exempel" statuieren muss. Es fragt sich ja nur "abschreckend" vor was eigentlich, wenn schon allein die Zugehörigkeit zur EU automatisch den Wohlstand fördern soll.

    "Anzahl Straftaten pro Religion und Herkunft" - wo ist bitte die vergleichende deutsche Graphik für die Jahre 2014, 2015, 2016? Warum rüstet die deutsche Polizei plötzlich massiv auf?

    Die Lage in Europa ist spätestens seit September 2015 total ausser Kontrolle und das ist erst der Anfang. Unsere Begriffe von Recht, Ordnung, Respekt, Regeln, Christlichkeit, Miteinander und Füreinander - der Radikalität von 10.000 hungernden, muslimischen Wölfen aus zerbombten Kulturkreisen sind Sie hilflos ausgeliefert.

    Fazit: in GB haben sich die orangen Balken schnell wieder normalisiert, bei uns werden die kumulativ nach Norden ziehen - es sei denn man macht eben keine Statistik.

    18:09 Uhr, 17.10. 2016
  • tibo2009
    tibo2009

    Hallo

    So einen Spike nennt man Fehlausbruch oder Bullenfalle nichts anderes ist da passiert.Der Mainstream hat Angst das es auch einen anderen Weg gibt außer den von Mutti

    16:20 Uhr, 17.10. 2016
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Leider muss ich mich meinen Vorschreibern anschließen. Was hier geschrieben wurde, ist völliger Quatsch. Auch ich bin gegen die Murksel-Politik der völlig offenen Grenzen, wie wohl über 80% der Deutschen. Das heißt aber im Umkehrschluss keinesfalls, dass ich einen Staat wie Kims Nordkorea (totale Abschottung) befürworte und/oder fremdenfeindlich wäre.

    Es gibt auch einen Mittelweg zwischen total offenen und total geschlossenen Grenzen und anders als in der Mainstream-Presse dargestellt ist man nicht automatisch für das eine Extrem, nur weil man das andere Extrem ablehnt. Merke: Extremisten sind immer Mist, die goldene Mitte ist der richtige Weg!!

    PS: Sorry, Clemens, aber hier gilt: Schuster, bleib bei Deinen Leisten. Deine wirtschaftlichen Analysen sind top. Das hier aber war ein Griff in den Klo.

    15:53 Uhr, 17.10. 2016
  • Bigdogg
    Bigdogg

    Was ist das wieder für ein Blödsinn?? Analysen die die Welt nicht braucht und auch keinen interessieren. Zumal hier über eine Spike gesprochen wird, der sich gleich wieder zurückgebildet hat.

    14:02 Uhr, 17.10. 2016
  • FJHaydn
    FJHaydn

    "Die Kriminalität gegenüber Ausländern und gegen andere Religionen ist massiv angestiegen."

    Und wie sieht es mit der Kriminalität insgesamt aus? Wenn man davon ausgeht, dass in GB wie in D ein überproportionaler Anteil der Kriminalität auf Ausländer zurückgeht, dann es durchaus insgesamt einen Rückgang geben. Es ist auch gar nicht klar, ob "Gewalt gegen andere Religionen" überhaupt von Brexit-Befürwortern ausgeht. Insgesamt fehlt die Zuordnung von Straftaten zu Tätern komplett. Aber Herr Schmale kann sich das ja "denken"...

    "Inzwischen hat sich der Anstieg wieder relativiert und ist auf das Niveau vor dem Referendum zurückgekehrt. Das macht es natürlich weder besser, noch kann man den Anstieg einfach so ignorieren."

    Das versteht einer. Wieso soll die Tatsache, dass der kurzfristige Anstieg vorbei ist und das Niveau vor dem Referendum erreicht wurde, das "nicht besser machen"? Offenbar hat sich im Grunde nichts geändert. Es besteht keinerlei Grund für Alarmismus.

    "Eine offizielle und stichhaltige Erklärung gibt es für den Anstieg nicht. Man kann es sich aber denken."

    Man sollte dabei aber auch in Betracht ziehen, dass man sich dabei täuschen kann. Dieses "Denken" ist in den meisten Fällen nämlich auch nur vorurteilsbeladenes Herumspekulieren.

    "Geht der Aufstieg der Protest- und rechten Parteien in Europa so weiter wie bisher, dann wird früher oder später jedes Land mit einer Welle der Kriminalität überzogen. "

    Ja, ja, dieses "früher oder später" kann man immer behaupten. Wo ist denn diese angebliche "Welle der Kriminalität" die von Protestparteien und rechten Parteien ausgeht? Diese ewige Wiederkäuen der immer gleichen Phrasen ohne das Beibringen von Belegen langweilt. "Alles Schweine außer links" ist wenig originell.

    Das hört sich alles doch sehr nach einem enttäuschten BREXIT-Gegner an, der jetzt krampfhaft versucht, doch noch einen Nachteil zu finden, nachdem sich all die düsteren Prognosen zum Untergang von GB als voreilig erwiesen haben.

    09:21 Uhr, 17.10. 2016
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
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Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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