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Keine Frage: Die Griechenland-Rettung ist ein Fass ohne Boden und eine zumindest gefühlt unendliche Geschichte. Doch ein vorläufiges Ende der Rettungsbemühungen ist absehbar: Am 20. August läuft das im Jahr 2015 beschlossene dritte Hilfsprogramm für Griechenland aus und das Land soll sich anschließend wieder selbst über die Kapitalmärkte finanzieren. Neue Hilfsgelder der Staatengemeinschaft soll es anschließend nicht mehr geben, auch wenn Griechenland noch viele Jahrzehnte damit beschäftigt sein wird, die im Zuge der Rettungspakete aufgenommenen Schulden zu bedienen.
Langfristig über den Berg ist Griechenland nach dem Ende des dritten Rettungspakets natürlich trotzdem nicht. Die Staatsverschuldung bleibt extrem hoch und die Wirtschaft des Landes hat eine jahrelange Schrumpfkur hinter sich. Doch trotzdem gibt es Zeichen der Hoffnung: Die griechische Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent gewachsen und soll sowohl dieses als auch kommendes Jahr um 2,5 Prozent zulegen. Die Arbeitslosenquote ist mit zuletzt 20,6 Prozent zwar weiterhin sehr hoch, doch im Vergleich zu den im Jahr 2013 erreichten Höchtsständen von fast 28 Prozent hat die Arbeitslosenquote stark abgenommen.
Noch wird in Brüssel verhandelt, wie es nach dem Ende des dritten Hilfsprogramms genau weitergehen soll. Insbesondere Griechenland, aber auch Länder wie Frankreich, wollen einen Schuldenerlass für Griechenland durchsetzen. Die Bundesregierung scheint solche Ansinnen aber weiter abzulehnen.
Egal wie die Verhandlungen letztlich ausgehen: Der griechischen Wirtschaft geht es aktuell so gut wie seit Jahren nicht mehr, und niemand hat ein Interesse, dass sich daran etwas ändert. Das gilt nicht nur für die griechische Regierung, sondern auch für die Euro-Staaten, den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB). Schon deshalb ist absehbar, dass das Ende des dritten Hilfsprogramms ohne großes Tamtam über die Bühne gehen wird. Niemand will aktuell ein viertes Hilfsprogramm und insbesondere die griechische Regierung scheint überzeugt davon, dass ein solches Hilfsprogramm auch nicht nötig sein wird. Eine Cashreserve von 18 Milliarden Euro soll die Märkte davon überzeugen, dass es nicht mehr zu kurzfristigen Finanzierungsengpässen kommen wird und Griechenland in den kommenden Jahren liquide bleibt.
Nach jahrelang sinkenden Kursen scheint inzwischen auch der griechische Aktienmarkt einen Boden gefunden zu haben. Das zeigt ein Blick auf den Chart des Lyxor FTSE Athex Large Cap UCITS ETF. Es handelt sich dabei um den einzigen in Deutschland für Privatanleger handelbaren ETF auf den griechischen Aktienmarkt. Der ETF bietet Zugang zu den 25 wichtigsten griechischen Aktien.
Vor Ausbruch der Finanzkrise kostete ein ETF-Anteil noch mehr als 15 EUR. Im Jahr 2016 stürzte der Kurs im Tief bis auf 0,512 EUR ab und erholt sich seitdem wieder deutlich. In einem Bereich zwischen 0,80 und 0,90 EUR scheint der Kurs gut unterstützt und die Bewegungen seit Januar 2012 können als eine beginnende inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation interpretiert werden.
Vor allem ein Blick auf den nicht-logarithmischen Chart vermittelt aber visuell einen Eindruck davon, dass der Kurs inzwischen einen Boden gefunden zu haben scheint und das Erholungspotenzial gigantisch erscheint.
Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass Griechenland in den kommenden Jahren und Jahrzehnten, insbesondere im Falle einer neuen Krise, auf weitere Finanzhilfen angewiesen sein wird. Auch zwischenzeitlich teils drastische Kursverluste am griechischen Aktienmarkt sind sicher nicht ausgeschlossen. Langfristig aber dürfte an einer Erholung kein Weg vorbeiführen. Die Aktien griechischer Unternehmen sind jetzt zu einem Bruchteil dessen zu haben, was sie vor der Finanzkrise kosteten. Schnäppchenjäger mit ausreichend Geduld sollten einen Blick auf den Griechenland-ETF werfen. Die WKN des ETFs lautet LYX0BF, die Gesamtkostenquote (TER) beläuft sich auf 0,45 % p.a.
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Hallo Herr Baron, wenn man im Prospekt des ETFs die TOP 10 des Index und die TOP 10 des Fonds vergleicht, ergibt sich kaum eine Überdeckung. Der Fonds scheint größtenteils aus einem Spanischen Erdölkonzern zu bestehen. Griechenland kommt in der Länderübersicht erst auf 6. Position. Können Sie sich das erklären? Vielen Dank im Voraus.
Was wären denn die interessantesten Einzeltitel wenn man nicht auf den Gesamtmarkt will?
jedenfalls sehr interessant