Goldminen: All-in?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
Das wollen viele nicht wahrhaben, aber es wäre nicht das erste Mal, dass Gold billiger verkauft werden muss als es produziert wird.
Von 1984 bis 1997 mussten viele Produzenten in 8 von diesen Jahren unter Produktionskosten verkaufen. Dabei ist es wichtig, unter Cash Cost und All-in Sustaining Cost zu unterscheiden. Es werden gerne immer die Cash Cost mit dem Goldpreis verglichen und behauptet, dass Gewinn geschrieben wird, wenn der Goldpreis über den Cash Cost liegt. Die Cash Cost beinhalten dabei nur die direkt mit der Förderung in Zusammenhang stehenden Kosten. Außen vor gelassen werden Kosten wie Verwaltung, Investitionen, Entwicklung der Vorkommen etc. Aber auch das sind reale Kosten. Grafik 1 zeigt im Verlauf der Jahre die Entwicklung der Cash Kosten sowie eine Schätzung der All-in Kosten (±5 % Schwankung muss man einräumen).
Mit dem sinkenden Goldpreis kommt der Preis den Produktionskosten immer näher. Für einige Minenbetreiber wird es eng. Einige wenige haben sogar Kosten von 1.400 USD pro Unze und arbeiten unprofitabel. Viele Unternehmen stellen sich mit der Ausweisung der Cash Cost, aber nicht der Gesamtkosten, besser dar als sie es sind. Wenn man als Anleger das nächste Mal Cash Cost als Kaufargument für eine Aktie hört, dann sollten die Alarmglocken schrillen. Die Gesamtkosten liegen im Schnitt nämlich 60 % über den Cash Cost. Wenn eine Mine jubelt, sie hätte lediglich 800 USD Cash Cost (sprich die Gesamtkosten liegen irgendwo zwischen 1.150 und 1.300 USD), dann ist die Marge schon sehr dünn.
Grafik 2 zeigt für einige Produzenten die Cash und All-in Kosten im Vergleich. Der Aufschlag auf die Cash Cost zu den Gesamtkosten liegt selten unter 50 %. In einem Fall liegt der Prozentsatz, den man aufschlagen muss, sogar bei über 100 %. Vorsicht ist bei den Rechnungen, die Unternehmen oder Analysten präsentieren, unbedingt geboten. Das zeigt auch die dritte Grafik. Hier sieht man die Prognose der Gesamtkosten bis 2015 und das letztjährige KGV der Unternehmen. Von den 26 hier aufgeführten Unternehmen haben lediglich 7 in 2013 überhaupt einen Gewinn erwirtschaftet. Der Fairness halber muss man sagen, dass einige Unternehmen reinen Tisch machen wollten und sehr hohe außergewöhnliche Kosten ausgewiesen haben. Nichtsdestotrotz, die Branche schwimmt nicht gerade im Gewinn.
Ein Lichtblick bieten die Prognosen. Von 2013 bis 2015 sollen die Kosten durchschnittlich um 9 % sinken. Das verschafft etwas Luft. Jene Unternehmen, die es nach mehreren Jahren der Spar- und Restrukturierungsbemühungen nicht schaffen an die 1.000 Dollarmarke zu kommen, würde ich in Investitionsüberlegungen tendenziell ignorieren.
Zwei Minen-Aktien, die mir gut gefallen, stelle ich auf meinem Guidants-Experten-Desktop vor.
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Hallo Herr Schmale,
wie verhält es sich denn mit den weiteren Rohstoffen/Metallen die bei der Goldgewinnung anfallen? Müssen diese nicht rechnerisch auf der Gewinnseite mit berücksichtigt werden?