Goldman Sachs: Wie Anleger mit dem Handelsstreit Geld verdienen
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Heute und morgen verhandelt die chinesische Delegation in Washington mit der Trump-Regierung im Handelskonflikt. Die Zeichen stehen auf Eskalation, wie man auch anhand der jüngsten Kursentwicklung ablesen kann.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat sich Gedanken dazu gemacht, welche Aktien vom Handelsstreit zumindest relativ gesehen profitieren könnten und von welchen Papieren Anleger lieber die Finger lassen sollten.
Nach Einschätzung der Investmentbank sind Aktien von Unternehmen im Dienstleistungssektor deutlich weniger vom Handelsstreit betroffen als Aktien von Unternehmen, die mit Waren handeln. "Dienstleistungsaktien haben weniger zollpflichtige ausländische Inputkosten und sind auch weniger potenziellen Handelsverzerrungen ausgesetzt, da sie weniger Umsatzrisiken außerhalb der USA aufweisen als Warenunternehmen", schreibt Goldman Sachs in einer Studie. "Dienstleistungsaktien weisen ein schnelleres Umsatz- und Ergebniswachstum, stabilere Bruttomargen und stärkere Bilanzen auf", schreibt die Investmentbank weiter. Allerdings sind Dienstleistungswerte im Vergleich zu Unternehmen aus dem Warensektor aktuell auch etwas höher bewertet als im historischen Durchschnitt.
Während Aktien wie Apple etwa unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China leiden könnten, weil das Unternehmen auf den reibungslosen Handel zwischen beiden Ländern angewiesen ist,
Top-Dienstleistungsaktien sind nach Einschätzung von Goldman Sachs aktuell unter anderem die Papiere der Google-Mutter Alphabet, Microsoft und Amazon.com.
Die folgende Watchlist enthält Aktien von Unternehmen in der Service-Sektor-Gruppe von Goldman Sachs:
Wichtige Unternehmen in der Waren-Gruppe von Goldman Sachs, die stärker unter dem Handelskonflikt leiden könnten, sind in der folgenden Watchlist aufgeführt:
Auch wenn nicht klar ist, ob Dienstleistungsaktien absolut gesehen vom Handelsstreit profitieren werden, ist es durchaus wahrscheinlich, dass sie relativ zur Warengruppe zulegen können. Diese Idee lässt sich mit einem sogenannten Spread-Trade umsetzen, bei dem Long-Positionen auf Aktien aus dem Dienstleistungssektor und Short-Positionen aus dem Warensektor eingenommen werden. Um in der Praxis einen Spread-Trade auszuführen, wird eine Long-Gruppe und eine Short-Gruppe gebildet. In die Long-Positionen wird dann der gleiche Dollar-Betrag investiert wie in die Short-Positionen (sofern die Aktien in beiden Gruppen das gleiche Beta haben, was hier der Einfachheit halber unterstellt wird).
Vorteil: Ein solcher Trade ist unabhängig von der Entwicklung des Gesamtmarktes. Mit dem Trade wird ein Gewinn erzielt, sofern sich die Long-Positionen insgesamt besser entwickeln als die Short-Positionen. Die absolute Entwicklung des Gesamtmarktes spielt hingegen keine Rolle. Derartige Spread Trades werden häufig auch von professionellen Spekulanten wie Hedgefonds umgesetzt. Statt darauf zu spekulieren, ob sich der Gesamtmarkt nach oben oder nach unten bewegt, spekulieren viele Profis eher auf relative Bewegungen.
Natürlich gibt es keine Garantie, dass ein solcher Trade profitabel ist. Sofern sich allerdings die Long-Positionen aus der Service-Gruppe tatsächlich besser entwickeln als die Short-Positionen aus der Warengruppe, wie dies von Goldman Sachs als wahrscheinlich angesehen wird, sollte man mit einem solchen Trade tatsächlich Geld verdienen können, und zwar unabhängig davon, ob der Gesamtmarkt steigt oder fällt.
Hinweis: Die oben gezeigten Watchlists erhalten Sie auch auf meinem Guidants-Desktop zur persönlichen Weiterbearbeitung.
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