Goldaktien nehmen Gewinne mit

Der Goldpreis kann im gestrigen New Yorker Handel zunächst von 742 auf 757 $/oz zulegen, wird im Handelsverlauf aber auf 731 $/oz gedrückt. Heute morgen verliert der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong zunächst weiter auf 725 $/oz, kann sich aber erholen und notiert aktuell mit 735 $/oz um etwa 4 $/oz unter dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien fallen deutlich zurück, verlieren die in den letzten Tagen aufgebaute relative Stärke auf den Goldpreis und geben kein positives Trendsignal mehr.

Die Edelmetallmärkte bleiben weiterhin gespalten. Der physische Markt ist praktisch leergeräumt und nur vereinzelt stehen Positionen aus früheren Bestellungen zum Verkauf zur Verfügung. Die Prägestätten sind ausverkauft und Neuware kann, wenn überhaupt, nur mit langen Lieferzeiten bestellt werden. Bei den Barrenproduzenten deutet sich eine vorsichtige Verbesserung der Versorgungslage ab Mitte November an. Dennoch steht auch hier keine sofort lieferbare Ware zur Verfügung.

Auf Eurobasis entwickelt sich der Goldpreis bei einem stabilen Dollar seitwärts (aktueller Preis 18.553 Euro/kg, Vortag 18.543 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. Eine sich zuspitzende Finanzkrise an den Papiergeldmärkten (incl. der dann wertlos verfallenden Zertifikate auf Gold) könnte dabei jederzeit zu einem explosionsartigen Goldpreisanstieg führen.

Der Silberpreis gibt leicht nach (aktueller Preis 10,14 $/oz, Vortag 10,34 $/oz). Platin fällt stärker zurück (aktueller Preis 839 $/oz, Vortag 868 $/oz). Palladium verbessert sich (aktueller Preis 220 $/oz, 218 $/oz). Die Basismetalle können sich von den Verlusten im Tagesverlauf erholen und geben zum Handelsschluß nur noch etwa 1 % nach.

Der New Yorker xau-Goldminenindex verliert 8,8 % oder 7,9 auf 81,9 %. Bei den Standardwerten verlieren Freeport 10,6 %, Iamgold 10,4 %, Newmont 8,7 % und Goldcorp 8,1 %. Bei den kleineren Werten geben Kirkland Lake 25,2 %, New Gold 21,5 %, High River 16,7 % sowie Northgate und Yukon-Nevada jeweils 11,1 %. Gammon Gold kann um 13,5 % zulegen. Bei den Silberwerten fallen Hecla 19,9 %, Coeur d’Alene 14,5 %, Silver Standard 13,2 % und Silver Wheaton 12,0 %.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel erneut schwächer. Gold Fields verlieren 9,9 % (Vortag -9,9 %) und Anglogold 9,6 % (Vortag -7,5 %).

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen uneinheitlich mit einer nachgebenden Tendenz. Bei den Produzenten können Tanami 20,0 %, Oceana 9,4 %, Dominion 8,4 % und Intrepid 8,0 % (Vortag +13,6 %) zulegen. Kingsgate gibt 6,1 % nach. Bei den Explorationswerten fallen Adamus 15,8 % und Intrepid 15,6 %. Bei den Basismetallwerten geben Minara 9,5 % und Rio Tinto 8,6 % nach. Independence Group erholen sich um 5,8 %.

Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) kann die enorme Nachfrage nach Gold und Silber derzeit nur teilweise befriedigen. Weiterhin stehen nur einzelne Produkte zur Verfügung. Eine Entspannung der Situation ist bis Ende Januar 2009 nicht absehbar. Dennoch werden wir in den nächsten Tagen einige Produkte aus früheren Bestellungen zum Verkauf anbieten können. Die Verkaufsneigung hat leicht zugenommen. Durch die Ankäufe können dennoch nur weniger als 10 % der Nachfrage befriedigt werden. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.

Analyse

07.11.08 Gold Fields (SA, Kurs 5,00 Euro, MKP 6.048 Mio A$) meldet für das Septemberquartal (Märzquartal 2007) einen Rückgang der Goldproduktion auf 798.000 oz (989.000 oz), was einer Jahresrate von etwa 3,6 Mio oz entspricht. Die südafrikanische Produktion fiel vor allem wegen der mangelhaften Stromversorgung von 553.000 oz (Juniquartal) auf nur noch 492.000 oz zurück. Bis zum Märzquartal 2009 plant Gold Fields, die Produktion auf eine Jahresrate von 4,0 Mio oz zu erhöhen. Bei Nettoproduktionskosten von 617 $/oz (399 $/oz) und einem Verkaufspreis von 874 $/oz (650 $/oz) verbesserte sich die Bruttogewinnspanne marginal von 251 auf 257 $/oz. Der operative Gewinn fiel auf 78,3 Mio A$ zurück, was einem aktuellen KGV von 19,4 (28,4) entspricht. Die Produktion in der Cerro Corona Mine in Peru konnte gestartet werden. Im Dezemberquartal soll die Produktion von 12.400 auf 28.700 oz bei Nettoproduktionskosten von 279 $/oz gesteigert werden. Die Dividende, die halbjährlich ausgezahlt wird, erreicht eine Rendite von 3,2 %, dürfte aber gefährdet sein. Auf der Basis einer jährlichen Produktion von 4,0 Mio oz erreicht die Lebensdauer der Reserven 30,8 Jahre und die Lebensdauer der Ressourcen 80,2 Jahre. Gold Fields geht keine Vorwärtsverkäufe ein und kann von jedem Goldpreisanstieg in vollem Umfang profitieren. Am 31.03.07 (30.06.06) stand einem Cashbestand von 305,8 Mio A$ (420,3 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 3,6 Mrd A$ (2,6 Mrd A$) gegenüber.

Beurteilung: Gold Fields präsentiert sich mit einem soliden Management, den umfangreichen Reserven und Ressourcen und einer internationalen Ausrichtung als gutes Basisinvestment. Positiv sind die fehlenden Vorwärtsverkäufe. Negativ ist die steigende Kreditbelastung. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 15,00 auf 6,00 Euro und unser Kursziel von 25,00 auf 15,00 Euro und stufen Gold Fields als Kaufempfehlung ein.

Empfehlung: Halten, unter 6,00 Euro kaufen, aktueller Kurs 5,00 Euro, Kursziel 15,00 Euro (vgl. Kaufempfehlung vom 05.07.07 bei 11,45 Euro.

© Martin Siegel
www.goldhotline.de

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