Kommentar
08:00 Uhr, 05.02.2009

Gold und Silber – Das Edelmetall-Duo mit Airbag

Die Finanz- und Wirtschaftskrise tobt weiter an den Aktienmärkten und auch der Rohstoff-Sektor scheint alles andere als seinen Boden bereits gefunden zu haben. Dennoch gibt es einen Glanzpunkt in diesem Segment, die Edelmetalle allen voran Gold, das sich wegen seiner Bedeutung als Krisenwährung und der geringeren Abhängigkeit vom Wirtschaftskreislauf deutlich stabiler entwickeln konnte als Platin oder auch Silber. Allerdings befindet sich auch das „Gold des kleinen Mannes“, als das man Silber häufig bezeichnet, derzeit auch aus charttechnischer Sicht in einer Art Aufbruchstimmung nach seinem Ausbruch über 11,70 US-Dollar je Feinunze mit weiteren Kurszielen bei 12,70 und 14,00 US-Dollar.

Anleger, die gleich beide „Fliegen“ mit einer Klappe schlagen möchten, könnten sich an das bereits seit Sommer 2006 gehandelte vollständig währungsgesicherte Airbag-Zertifikat der Société Générale erinnern, das sich zu gleichen Teilen auf Gold und Silber bezieht. Die restliche Laufzeit beträgt aus heutiger Sicht noch überschaubare gut eineinhalb Jahre bis zum 11. August 2010. Das Besondere an dem Produkt ist nicht seine einfache Partizipationsmöglichkeit an dem Rohstoffkorb bis zu einem Cap bei 145 Prozent des Ausgangsniveaus, sondern vielmehr der integrierte Airbag-Mechanismus, der am Laufzeitende auch dann noch eine Rückzahlung zum Nennbetrag zusichert, wenn der Gesamtwert des Edelmetall-Duos bis zu 30 Prozent seit Emission gefallen ist. Sollte auch diese Marke nicht halten, spielt der „Airbag“ seine spezielle Stärke aus, da weitere Verluste mit einem Faktor von ca. 1,43 subventioniert werden, so dass der Anleger bei jedem Kursniveau stets besser gestellt ist, als ein Direktinvestor. Sollte also beispielsweise im Basiswert ein Minus von 40 Prozent auf dem Kurszettel stehen, so bekäme der Besitzer des Airbag-Zertifikates am Ende immer noch eine Rückzahlung in Höhe von 85,71 Prozent des Nennbetrages (60% x rund 1,43). Für andere Endniveaus des Rohstoff-Baskets würden sich durch Multiplikation mit der Konstante entsprechende Tilgungsbeträge ergeben.

Da das Zertifikat aktuell mit einem Preis von 108,92 Euro gehandelt wird, müsste im Verlustfall allerdings zumindest die Differenz zu dem Nennbetrag in Höhe von 100 Euro vom Anleger verschmerzt werden. Auf der anderen Seite bringt das schon etwas in die Jahre gekommene Papier aber auch den Vorteil mit sich, dass der Wert des zugrundeliegenden Baskets seit seiner Auflegung (Gold 652,25, Silber 12,20 US-Dollar) insgesamt bereits um über 19 Prozent zugelegt hat. Um auf die maximale Rückzahlung von 145 Euro und damit auf einen Gewinn von gut 33 Prozent zu kommen, wäre also lediglich noch ein Plus von etwas mehr als 21 Prozent erforderlich. Aber auch bei unverändertem Basketwert stünde jetzt schon ein Gewinn von fast zehn Prozent fest, wenn bereits Laufzeitende wäre.

Der Rohstoff-Report Tipp: Das Airbag-Zertifikat bietet aus heutiger Sicht nicht nur unter Renditegesichtspunkten ein interessantes Chance-Risiko-Profil, da selbst bei einem knapp 9-prozentigen Rücksetzer noch der aktuelle Einstandskurs, bei einem Minus von über 41 Prozent sogar immer noch der Nennbetrag von 100 Euro zurückerstattet würde.

Gold und Silber Airbag-Zertifikat
Emittent/WKN: Société Générale / SG9BMZ
Laufzeit: 11.08.2010
Preis: (03.02.2009) Geld / Brief 106,92 € / 108,92 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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