Gold: Syrien-Rückzieher sorgt für Entspannung

London (BoerseGo.de) – Gold fällt am Donnerstag von seinem tags zuvor im Zuge der Syrien-Krise erreichten Dreieinhalbmonatshoch bei 1.432,40 US-Dollar je Feinunze zurück. Ein Grund für die Entspannung auf dem Goldmarkt ist, dass ein Militärschlag westlicher Länder nicht mehr unmittelbar bevorsteht, so dass die Nachfrage nach dem „sicheren Hafen“ Gold nicht mehr so groß ist. Großbritannien will nun erstmal die Arbeit der UN-Waffeninspekteure in Syrien abwarten, während US-Präsident Barack Obama nach eigenen Angaben noch unentschieden ist. Gestern hatte es noch so ausgesehen, als ob ein Angriff militärischer Ziele in Syrien als Antwort auf den Giftgaseinsatz in der vergangenen Woche unmittelbar bevorsteht.

Hinzu kommt, dass am Donnerstagnahmittag aus den USA gute Wirtschaftsdaten erwartet werden, die die Einschätzung des Marktes unterstützen dürften, dass die US-Notenbank bald mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe im Volumen von derzeit 85 Milliarden US-Dollar beginnen wird. Zu erwarten steht, dass die um 14:30 Uhr MESZ anstehende zweite Veröffentlichung zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine Aufwärtsrevision bringen wird. Analysten kalkulieren im Konsens mit einem annualisierten BIP-Wachstum von 2,3 Prozent. In der ersten Schätzung war ein Plus von 1,8 Prozent gemeldet worden. Zudem dürften die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche bis zum 24. August auf 329.000 gesunken sein, nach 336.000 in der Vorwoche.

„Ob die Fed mit einer Reduzierung ihrer Anleihenkäufe beginnen wird, ist datenabhängig, so dass die Marktteilnehmer darauf achten werden, ob diese stark oder schwach ausfallen“, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Alexandra Knight, Ökonomin bei der National Australia Bank.

Gegen 13:40 Uhr MESZ notiert Gold mit einem Minus von 0,41 Prozent bei 1.411,45 US-Dollar je Feinunze.