Gold: Physische Nachfrage weiterhin enorm hoch
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Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Auch im Mai befand sich der Goldpreis auf Talfahrt und gab im Vergleich zum Vormonat um weitere sechs Prozent nach. Somit schloss das gelbe Metall bei einem Kurs von 1.387 US-Dollar pro Unze ab und hat im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von 17 Prozent hinnehmen müssen. Insbesondere die starken Mittelabflüsse aus den großen Gold-ETFs belasten den Goldpreis. „Auch wenn einiges von diesem Geld in physisches Gold getauscht wird, scheint das meiste davon derzeit auf den Aktienmärkten zu landen“, sagt Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Bei Privatanlegern sei die Nachfrage nach physischem Gold weiter enorm hoch. „Bei den wichtigsten Produkten gibt es weiterhin Lieferverzögerungen und einige, wie z.B. der Krügerrand, sind momentan nicht zu bekommen“, so Siegel. Dennoch steht Gold momentan klar im Schatten der boomenden Aktienmärkte. Wie üblich wenn Gold sinkt, musste auch der „kleine Bruder“ Silber im vergangenen Monat einen deftigen Verlust von 8,5 Prozent hinnehmen.
Obwohl Platin im Mai drei Prozent verloren hat, schloss es bei einem Kurs von 1.460 US-Dollar pro Unze ab und ist somit weiter teurer als Gold. Palladium befindet sich weiterhin auf dem Höhenflug und konnte ein Plus von 7,7 Prozent verbuchen. „Die Aussichten für diese beiden Edelmetalle bleiben weiterhin gut. Die boomende Automobilkonjunktur in Asien und den USA treibt die Nachfrage“, sagt Siegel. Hinzu komme, dass die begehrten Edelmetalle knapp werden. „Russland als größter Palladium-Lieferant wird in Zukunft weniger Reserven verkaufen und im zweitgrößten Förderland Südafrika wird die Produktion seit Monaten von Streiks überschattet“, sagt Siegel.
Die Aktien der Minengesellschaften stecken weiter in der Krise. „Der Minensektor wird von Anlegern weiterhin links liegen gelassen und muss erneut Kursverluste hinnehmen“, so Siegel. Dennoch könne man zumindest von ersten Ansätzen einer Stabilisierung bei fallenden Kursen sprechen. Auch die beiden wichtigen Minenindizes Xau und Hui konnten im Mai zumindest leicht im Plus landen. Ein kleiner, aber nicht uninteressanter Aspekt sei die Entwicklung des australischen Dollars. Dieser fiel im Mai gegenüber dem US-Dollar um sieben Prozent und war zeitweise mit 0,96 US-Dollar so billig wie zuletzt Ende 2011. „Dies wirkt sich zwar einerseits negativ auf die aktuelle Performance aus, andererseits stärkt es aber den australischen Dollar-Goldpreis und somit auch die Wettbewerbsfähigkeit der australischen Minen“, so der Edelmetallexperte.
Für Basismetalle war es ein erfreulicher Monat, denn sie konnten von einer starken Industrienachfrage profitieren. Den größten Monatsgewinn verbuchte Blei mit einem Plus von zehn Prozent. Kupfer legte trotz schlechter Konjunkturdaten aus China Mitte des Monats überraschend um 2,4 Prozent zu. „Ein Grund dafür ist das schlimme Grubenunglück in der Grasberg-Mine in Indonesien“, sagt Siegel. Die Grasberg-Mine ist die größte Goldmine und gleichzeitig die Kupfermine mit den niedrigsten Förderkosten der Welt. Nach dem Unglück ist dort die Förderung nach wie vor unterbrochen, was zu einer signifikanten Senkung der Prognose für das Gesamtangebot für 2013 führte. Auch Aluminium (plus 0,2 Prozent) und Zink (plus 3,4 Prozent) konnten leichte Gewinne erzielen.
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