Kommentar
09:21 Uhr, 23.05.2019

Gold oder Aktien - Wo ist es an der Zeit, einzusteigen?

Gold konsolidiert seit Jahren. Inzwischen dauert das schon so lange, dass kaum noch Bullen übrig geblieben sind. Was aber wirklich für Gold spricht, ist etwas anderes.

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Über Gold lässt sich streiten. Warren Buffett hält Investments in Gold für unsinnig. Es erwirtschaftet ja nichts. Weder bringt es Dividenden, noch hat es irgendeine Wertschöpfung. Es taugt bestenfalls für Schmuck. Eingefleischte Goldbullen bringt das auf die Palme. Gold ist schließlich Geld.

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Langfristig hat Gold durchaus das Nachsehen. In den letzten 35 Jahren waren Aktien weitaus attraktiver als Gold (Grafik 1). S&P 500 sowie der Goldpreis wurden auf 100 im Jahr 1985 normiert, um den Vergleich zu vereinfachen. Wer das Rennen gemacht hat, ist eindeutig. In Dollar hat sich der Goldpreis lediglich vervierfacht. Aktien hingegen sind um den Faktor 18 gestiegen.


Besser schneidet Gold in der chinesischen Währung ab. Es stieg um den Faktor 10. Dieser Umstand ist besonders relevant. Der Hedgefonds Anbieter Crescat Capital sieht ein besonders attraktives Setup bei Gold in Yuan. Das hat einen einfachen Grund.

China ist nicht nur die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, sondern auch ein Krisenherd. Der Schuldenberg gleicht einem Kartenhaus. Es ist äußerst fragil und alle warten darauf, dass es zusammenbricht. Dies würde vor allem die Währung abwerten.


China kann selbst der Auslöser der nächsten Krise sein. Das ist aber nicht zwingend notwendig, um von Gold zu profitieren. Gold im Verhältnis zu Aktien performt in Krisenzeiten generell gut. Grafik 2 zeigt dazu dieses Verhältnis und die größten Krisen der letzten Jahre. Dabei fällt auf, dass Gold in Yuan in Krisen besser performte als in Dollar.

Das galt Ende der 80er Jahre als Japans Wirtschaft kollabierte und zur Zeit der Asienkrise. Gold in Dollar stieg gegenüber Aktien kaum. In Yuan konnte man eine sensationelle Performance erzielen.

Seit 2011 hatte man mit Gold wenig Freude. Das Verhältnis ist stetig gesunken. Kurzfristig, 2015/16, konnte Gold wieder glänzen. China wertete den Yuan plötzlich ab, was global zu einer kleinen Krise führte. Generell war es aber lange Zeit ruhig. Das schreit geradezu nach einem Spike nach oben.

Crescat glaubt an einen solchen Spike, weil es die globale Wirtschaft auf eine Rezession zusteuern sieht. Ob es dazu wirklich kommt, muss man abwarten. Vor allem Goldaktien sind derzeit im historischen Vergleich alles andere als überbewertet. Man muss vielleicht Sitzfleisch haben, doch wenn die Krise kommt, profitiert man entsprechend.

Es ist wie eine Versicherung. Wenn man sie braucht, ist sie da. Das kann bereits morgen der Fall sein oder auch erst in drei Jahren. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Quartale sollte man ernsthaft über Goldaktien nachdenken. Die globale Wirtschaft ist fragiler als viele denken.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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