Fundamentale Nachricht
12:13 Uhr, 14.09.2015

Gold gerät unter Druck

Je näher die Sitzung des Federal Open Market Committees am Donnerstag rückt, umso stärker gerät der Goldpreis Saxo-Bank-Rohstoffexperte Ole Hansen zufolge unter Druck.

Kopenhagen (GodmodeTrader.de) - „Die weltweiten Aktienmärkte bleiben zwar weiterhin nervös, dennoch hat die Rückkehr zu einer Art Normalität den Rohstoffen die Möglichkeit gegeben nach anderen Treibern zu suchen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Letztendlich war es eine gemischte Woche, mit Verlusten im Energiesektor und bei Edelmetallen sowie Gewinnen im Agrarsektor und bei Industriemetallen. Wochensieger Kakao erreichte den höchsten Stand seit Juli. „Grund dafür sind Zweifel über die Produktionsperspektiven in Westafrika“, sagt Hansen.

Die Abwertung des chinesischen Yuan vor einem Monat hat die globalen Aktienmärkte und Emerging Markets-Währungen auf Talfahrt geschickt. „Der Goldpreis hat dadurch einen Schub erhalten. Doch je mehr wir uns der langerwarteten Sitzung des Federal Open Market Committees bezüglich einer möglichen Zinsanhebung an diesem Donnerstag nähern, umso mehr gerät das gelbe Metall unter Druck“, sagt Hansen. In Annahme eines Sturzes unter die Marke von 1.100 US-Dollar pro Feinunze, werde Gold bei Händlern kurzfristig auf der Shortseite landen. „Nur ein schneller Sprung zurück über die Marke von 1.118 bis 1.120 US-Dollar pro Feinunze kann die Stimmung wieder ändern“, sagt Hansen.

Nach dem Ende der sogenannten Driving Season in den USA, werde in den kommenden Wochen die Nachfrage nach Benzin wieder sinken. Folgerichtig werde dies auch zu einer sinkenden Ölnachfrage seitens der Raffinerien führen, was in einem saisonal bedingten Anstieg der Öllagerbestände münden werde. „Dies wird nur eines der Probleme sein, die momentan den Ölpreis davon abhalten sich zu erholen“, sagt Hansen. Zwar kämen positive Nachrichten aus den USA, wo sich die Produktion etwas verlangsamt. Doch werde dies kurzfristig keinen Einfluss auf die Preise haben. „Die weltweiten Lagerbestände sind sehr hoch und werden in den kommenden Monaten weiter steigen. Kurzfristig sehen wir eine Öl-Handelsspanne zwischen 43 US-Dollar und 47,5 US-Dollar pro Barrel, wobei das Abwärtsrisiko höher einzuschätzen ist“, sagt Hansen abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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