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11:21 Uhr, 06.07.2016

Gold bleibt auf erhöhtem Niveau

Italien entwickelt sich LBBW-Investmentanalyst Thorsten Proettel zufolge zum neuen Sorgenkind Europas.

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Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Dem zügigen Anstieg des Goldpreises nach dem Brexit-Schock folgten in den vergangenen Tagen zunächst leicht rückläufige Notierungen. Ein Grund hierfür dürften Gewinnmitnahmen von kurzfristig orientierten Marktteilnehmern gewesen sein. Das Edelmetall hielt sich dennoch oberhalb der Marke von 1.300 US-Dollar je Feinunze, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Zuletzt habe die Aussicht auf eine Zinssenkung der Bank of England Gold aber zum Sprung über die Marke von 1.330 US-Dollar verholfen. Umgerechnet in die europäische Gemeinschaftswährung bewege sich die Börsennotierung bei rund 1.200 Euro, was dem höchsten Stand seit 2013 entspreche, heißt es.

„Die politischen Nachbeben des Brexit-Referendums dürften zwar noch längere Zeit anhalten und die Aufmerksamkeit der Medien auf sich ziehen. Trotzdem lohnt es sich, zwischendurch den Blick von Großbritannien abzuwenden. Diverse Entwicklungen in anderen europäischen Staaten haben ebenfalls das Potenzial, den Goldpreis zukünftig zu verteuern. Insbesondere das Euro-Mitgliedsland Italien entwickelt sich unbeachtet von den meisten Marktteilnehmern zu einem neuen Sorgenkind“, so Proettel.

Neben Bergen an faulen Krediten, die auf der Finanzbranche des Mittelmeerstaates lasten, bereitet Proettel auch das Erstarken der Protestpartei „Movimento 5 Stelle“ Sorge. Ähnlichkeiten der Fünf-Sterne-Bewegung zur spanischen Podemos- und zur griechischen Syriza-Partei seien nicht zu übersehen. Beispielsweise fordere sie ein Referendum über die Mitgliedschaft Italiens in der Eurozone, wenngleich sie eine Beibehaltung der EU-Mitgliedschaft befürworte, heißt es weiter.

„Wir gehen zum aktuellen Zeitpunkt zwar nicht von einer Eskalation der italienischen Bankenkrise und einer Staatskrise aus. Sollte es anders kommen, dann könnte sich Gold aber stärker verteuern, als wir es mit unserer Prognose von 1.400 US-Dollar zur Jahresmitte 2017 annehmen“, so Proettel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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