Gold 2021: Gelingt das Comeback?
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Erwähnte Instrumente
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.933,39000 $/oz. (FXCM)
An Argumenten für Gold mangelt es nicht. Notenbanken drucken weiterhin fleißig Geld. 2021 dürften die großen Notenbanken den Markt mit weiteren 2 Billionen Dollar fluten. Gleichzeitig ist von Zinserhöhungen weit und breit nichts zu sehen. Dabei kann die Inflationsrate in diesem Jahr im Vergleich zu 2020 fast nur steigen. Mehr Argumente braucht es für Gold eigentlich nicht. Trotzdem ist der Preis von Gold weit unter den Allzeithochs von Anfang August. Das Interesse hat stark nachgelassen. Es lässt sich vom Verhalten der Anleger eine Ähnlichkeit zum letzten Hoch 2011 erkennen. Der Goldpreis fiel, doch Anleger steckten zunächst weiterhin mehr Geld in Gold-ETFs. Auch 2020 stieg die in ETFs und ähnlichen Produkten nachgefragte Goldmenge an als der Preis bereits fiel.
Wenn das Interesse erst einmal nachlässt, ist es schwer wiederzubeleben. Wie erwähnt: an Argumenten mangelt es nicht. So kaufen etwa Notenbanken weiterhin unbeirrt Gold (Grafik 2). Bis 2009 waren Notenbanken Nettoverkäufer von Gold. Gold galt als Relikt der Vergangenheit. Die Finanzkrise änderte das. Goldbestände werden nicht mehr reduziert oder in Ländern wie China ausgebaut.
Wenn selbst Notenbanken dem Papiergeld nicht mehr trauen, dann sollte doch Gold weiter steigen können! Obwohl Notenbanken seit 2009 kontinuierlich Gold kaufen, durchlebte der Goldpreis im gleichen Zeitraum zwei Bullenmärkte und einen Bärenmarkt. Das Argument zieht also nicht.
Gold hat ein großes Problem. Der Preis wird durch praktisch nur einen einzigen Faktor bestimmt: Investitionsnachfrage. Nur 10 % der Nachfrage nach Gold kommt aus der Industrie. Ein Großteil wird für Schmuck verwendet. Steigt der Preis jedoch zu stark an, geht die Nachfrage nach Goldschmuck einfach zurück. Man kann nicht darauf setzen, dass die Nachfrage konstant bleibt, wenn sich der Preis ändert.
Ausschlaggebend für Preisveränderungen ist die Nachfrage von Anlegern. Die Nachfrage nach Münzen und Barren schwankt, ist im Vergleich zur nicht physischen Investitionsnachfrage (goldbesicherte ETFs, ETPs usw.) jedoch relativ unauffällig (Grafik 3). Es ist diese Investitionsnachfrage nach liquiden, börsengehandelten Produkten, die das Zünglein an der Waage sind.
Die Nachfrage nach diesen Produkten steigt, wenn der Realzins sinkt und fällt, wenn der Realzins steigt. Der Goldpreis und Realzinsen sind teils kaum voneinander zu unterscheiden (Grafik 4). Das hängt damit zusammen, dass Gold ein Inflationsschutz ist und Zinsen Konkurrenz zu Gold sind, da Gold keine Zinsen zahlt.
Gold steht in Konkurrenz zu Papiergeld und Papiergeld zahlt über Geldmarktanlagen Zinsen. Gold ist eine Währung und wie jede Währung kommt es auf das relative Zinsniveau an. Da es keine Notenbank für Gold gibt, die Zinsen für Gold festlegen könnte, ist einfach das ausschlaggebend, was vor allem die US-Notenbank macht.
Gold handelt wie eine Währung. In Dollar ist Gold in einem Abwärtstrend. Dieser ist in Euro noch ausgeprägter (Grafik 5). Gold konnte sich zuletzt bei knapp 1.900 Dollar nur stabilisieren, weil der Dollar gefallen ist. In Euro steht Gold heute nicht höher als vor Krisenbeginn.
Das Interesse an Gold lässt nach, die Zinsen verschieben sich nicht mehr permanent zugunsten von Gold und die Tatsache, dass Notenbanken weiterhin als Käufer auftreten, zieht nicht. Da die Investitionsnachfrage den Preis bestimmt und diese wiederum davon bestimmt ist wie Gold als Währung im Vergleich zu anderen Währungen dasteht, ist nicht mit einem großen Comeback zu rechnen. Dollarschwäche und ein aufflackern der Krise kann Gold kurzfristig helfen. Mittelfristig dürfte es weiter abwärts gehen.
Das muss nicht für alle Edelmetalle gelten. Im Gegensatz zu Gold hat Silber eine stärkere Nachfrage aus der Industrie und wird im Bereich der erneuerbaren Energien benötigt. Dieser Sektor boomt. Geht es Silber damit 2021 besser? Mehr dazu in einem separaten Artikel.
Clemens Schmale
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Der Wert des Goldes bleibt konstant. Etwas fahrlässiger Artikel.