GodMorning! QEternity: Kommen neue, massive QE-Programme aus Fernost? Apple: "riesige, riesige Veränderungen"
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Die Top-Themen heute:
- Apples neues iPhone 7: Mit Spiegelreflexkamera und organischen Leuchtdioden
- Bank of Japan: Handfeste Überraschung am Donnerstag möglich, Yen-Pairs rennen los
- Fed- und EZB-Inflationsziele sind schon erreicht, es braucht nur Zeit, bis der Ölpreisanstieg wirkt
Willkommen zu GodMorning, dem Tagesausblick auf GodmodeTrader – täglich live um Acht.
Apples Zahlen fielen gut aus, die iPad-Verkäufe entwickeln sich zwar enttäuschend, Tim Cook meinte dazu ganz lässig: Es ist halt, wies ist, aber die Apple-Aktie stieg gestern trotzdem im regulären Handel 1,8%, legte in der Nachbörse noch weitere 1,3% drauf und endete bei 134,42 Dollar und damit auf einem neuen Allzeithoch:
Das iPhone 6 ist den Anlegern gut 130 Milliarden Dollar wert, jedenfalls erhöhte sich die Marktkapitalisierung Apples an der Börse seit der Markteinführung des iPhone 6 um diesen Betrag. Tim Cook setzte daher noch eins drauf und sagte, dass das iPhone 7 wegen technologischen Neuerungen wie einem Display aus organischen Leuchtdioden, einem Gehäuse aus einer bisher unbekannten Legierung oder einer integrierten Spiegelreflexkamera das iPhone 6 obsolet werden lassen wird.
Außerdem sagte er gestern in der Pressekonferenz, dass der Mediensektor sich in den ersten Zügen einer Entwicklung befinde, die „riesige, riesige Veränderungen“ bringen werde, damit meinte er laut dem MacObserver vor allem das wahrscheinliche Ende der Art und Weise, wie wir Fernsehen schauen: Traditionellen Kabelanbietern laufen die Kunden weg, weil die Menschen damit beginnen, Filme, Serien und Fernsehshows über das Internet zu streamen, und Apple hat ja mit Apple TV auch ein entsprechendes Produkt, um daran teilzuhaben.
Dass die Konkurrenz sich zusammenraufen muss zeigt auch der Übernahmepoker im amerikanischen Kabelsektor: Time Warner Cable sagte etwa gestern fast parallel zur Apple-Pressekonferenz, gegen eine Fusion mit dem Konkurrenten Charter Communications nichts zu haben, nachdem die Übernahme durch Comcast ja gescheitert war.
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Apple setzt auch Sony zu, die haben heute Nacht bekannt gegeben, 1000 Leute im Smartphone-Segment rauszuwerfen, was die Aktie heute Morgen in Tokio um 2,7% steigen lässt, schließlich hat man damit ja Kosten gespart und das zeigt auch, wie wenig Vertrauen der Markt in Sonys Fähigkeiten legt, im Smartphone-Bereich irgendwas zu reißen.
Der Nikkei 225 Index hebt sich von einer ansonsten im roten Bereich notierenden asiatischen Börsenlandschaft ab und steigt in der Vorfreude auf die japanische Notenbank am Donnerstag um 0,7% auf ein Einmonatshoch. Der Yen fällt wieder, vor allem gegenüber Rohstoffwährungen wie dem kanadischen oder australischen Dollar, hinter dieser Bewegung steckt die Hoffnung, dass einerseits China ein 1000 Milliarden Dollar schweres QE-Programm nach dem Vorbild der EZB auflegen könnte – das würde die Rohstoffnachfrage erhöhen – andererseits könnte Japans Notenbank am Donnerstag ihrerseits 80 Milliarden Dollar oder so wird gemunkelt drauf legen und damit die ohnehin schon weit geöffneten Geldschleusen noch weiter aufmachen.
Jedenfalls sprechen die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan für einen solchen Schritt, wie heute Morgen etwa gemeldet wurde brachen die Einzelhandelsumsätze in Japan im März um 7,3% ein. Nach der Logik: Wenn die bisherigen Geldgeschenke noch nicht halfen, dann waren sie wahrscheinlich nicht generös genug und müssen halt noch weiter erhöht werden und so könnte es am Donnerstag eine handfeste Überraschung aus Japan kommen. Es dürfte den so genannten Währungshütern in Tokio ein Dorn im Auge sein, dass die Verbraucher die geringeren Ausgaben durch den tieferen Benzin- und Ölpreis nicht ausgeben, sondern unverschämterweise einfach wegsparen.
Die Deutsche Bank rechnet vor, dass ein 50 prozentiger Anstieg des Ölpreises in den USA zu einem Anstieg der Kerninflationsrate von 0,9 Prozentpunkten führt, und zwar wegen den Vergleichseffekten exakt ein Jahr später. Das würde bedeuten: Der jüngste Anstieg des Ölpreises um 40% könnte dazu führen, dass das Inflationsziel der Fed in einem Jahr automatisch schon erreicht sein wird.
In der Eurozone gilt das gleiche, wie die UBS vorrechnet: Dort führt ein Anstieg des Ölpreises um 35 Dollar zu einer Erhöhung der Kerninflation um 1,1 Prozentpunkte, nur gibt es den Unterschied, dass die EZB ja bis mindestens September 2016 fröhlich weiter Geld drucken wird, während die Fed vernünftigerweise von einem Exit spricht. Der Unterschied in den beiden Ausrichtungen liegt daran, dass die EZB gelinde gesagt aus politischen Gründen in ihrer Handlungsfreiheit eingeschränkt ist und außerdem den Ölpreisrückgang als dauerhaft interpretiert, die Fed sieht darin lediglich ein temporäres Phänomen. Wie geht es weiter Ihrer Meinung nach? Posten Sie Ihren Kommentar unter dieses Video – wenn die EZB in die steigende Inflation hinein Geld druckt, wird das zum Problem für Europa?
Übrigens: Wenn Sie meinem Experten-Desktop auf Guidants folgen, dann erhalten Sie das GodMorning!-Video schon gut eine halbe Stunde früher als hier.
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