Globale Märkte trotzen geopolitischen Entwicklungen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die jüngste Verschärfung geopolitischer Spannungen – unter anderem die Verschlechterung der Beziehungen westlicher Länder zu Russland, Konflikte zwischen China und Japan, Unruhen in Libyen und im Irak sowie der anhaltende Bürgerkrieg in Syrien – zeigen bislang erstaunlich verhaltene Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte. Aufgrund der allgemein gelassenen Reaktion der Anleger auf die aktuellen Ereignisse konnten die Schwellenmärkte im Juli die in den Vormonaten 2014 verzeichnete Schwäche zum Teil weiter ausgleichen. Die Credit-Default-Spreads nahmen erneut ab, wie der aktuellen „Global Economic Perspective“ der Franklin Templeton Fixed Income Gruppe heißt.
Während der US-Dollar im Juli auf breiter Front angezogen habe, hätten auch bestimmte Währungen wie der malaysische Ringgit und die indonesische Rupiah an Boden gewonnen. Selbst der Ausfall argentinischer Staatsanleihen Ende Juli habe nicht verhindern können, dass Schwellenländeranleihen im Berichtsmonat besser abschnitten als andere festverzinsliche Vermögensklassen. Dass die argentinische Misere keine Ansteckungseffekte gezeigt habe, erkläre sich zum Teil dadurch, dass die Ursachen für den Ausfall ganz spezifisch argentinisch gewesen seien – und allgemein bekannt außerdem, heißt es weiter.
Vermehrte Spekulationen um den geldpolitischen Kurs der Fed bei fortgesetztem Erstarken des US-Dollars könnten manche Schwellenländer nach Meinung der Franklin-Templeton-Experten jedoch vor Probleme stellen. „Dabei ist ganz klar zwischen einzelnen Schwellenmärkten zu differenzieren. Das Schuldenprofil der Schwellenmärkte ist individuell sehr unterschiedlich. Manche Länder wirken auf uns besser gerüstet für einen potenziellen Volatilitätsanstieg als andere. In mehreren Ländern weisen jüngste Inflationsrückgänge auf höhere Realzinsen hin, die Leistungsbilanzen sind solider und die Zentralbanken nutzen anziehende Wechselkurse, um wieder Devisenreserven als Sicherheitspolster aufzubauen. Aus eher fundamentaler Sicht setzen sich Anpassungen der Wirtschaft in vielen Ländern zügig fort: In Mexiko wurden in den letzten Wochen Gesetze zur Öffnung des Energiesektors vorangetrieben, Indonesien setzt unter seinem neu gewählten Präsidenten auf die Reduzierung kostspieliger Brennstoffsubventionen und in Indien will eine neue Regierung Bürokratie abbauen. In China sollte das Finanzsystem mit der Zeit robuster werden durch maßgebliche Finanzreformen, die von einer Deregulierung der Zinsen bis zu weniger Banken- und mehr Kapitalmarktlastigkeit reichen“, so die Franklin-Templeton-Experten.
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