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19:33 Uhr, 27.06.2019

Warum der Goldpreis auf Null fallen könnte

Gold ist selten, deshalb ist es wertvoll. Doch das könnte sich schon in den kommenden Jahrzehnten völlig verändern. Die US-Weltraumbehörde NASA startet bereits im Jahr 2022 eine unbemannte Mission zu einem Asteroiden, der mehr Gold enthält, als sich Menschen jemals erträumen können.

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Gold ist nur deshalb etwas wert, weil es nicht nur begehrenswert für viele Menschen, sondern auch selten ist. Dabei ist das Edelmetall so selten, dass alles jemals geförderte Gold nach Angaben des World Gold Council in einen Quader mit einer Kantenlänge von nur 21 Metern passen würde. Sieht man einmal von dem hohen Gewicht ab, könnte alles Gold der Welt also ohne Probleme in einer gar nicht mal sehr großen Lagerhalle untergebracht werden.

Doch mit der Seltenheit von Gold auf der Erde könnte es schon bald vorbei sein. Denn in Asteroiden in unserem Sonnensystem sind Goldmengen in unvorstellbaren Dimensionen enthalten.

Britische Boulevardzeitungen überschlagen sich derzeit mit Schlagzeilen, dass bald jeder Erdenbürger rechnerisch ein zigfacher Milliardär werden könnte, wenn man den aktuellen Goldpreis zu Grunde legt. Grund ist ein Asteroid namens "16 Psyche", der zum allergrößten Teil aus Metallen bestehen soll und auch Gold in unvorstellbaren Mengen enthalten könnte.

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Die britische Boulevardzeitung Sun etwa berichtete unter Berufung auf die NASA-Wissenschaftlerin Lindy Elkins-Tanton, die eine bevorstehende unbemannte Mission zu "16 Psyche" leitet, dass der Asteroid Gold im Wert von "10,000 quadrillion" Dollar enthalten könnte. Übersetzt in die im deutschen Sprachraum verwendeten Mengenbezeichnungen würde dies 10.000 Billiarden Dollar entsprechen - während das Bruttoweltprodukt, also der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die auf der gesamten Erde in einem Jahr produziert werden, nur 76 Billionen Dollar beträgt.

Es soll allerdings nicht unerwähnt bleiben, dass die Website Asterank, die eine Datenbank mit dem möglichen ökonomischen Wert von mehr als 600.000 Asteroiden betreibt, den Wert von "16 Psyche" aktuell nur auf geradezu unverschämt geringe 27,67 Milliarden Dollar schätzt – und der Asteroid den Angaben zufolge auch nur aus Nickel, Eisen und Kobalt besteht. Andere Asteroiden in der Datenbank bringen es derweil durchaus auf einen geschätzten Wert von mehr als 100 Billionen Dollar, sind also deutlich mehr wert als das aktuelle Bruttoweltprodukt. Auch die offizielle NASA-Website enthält bisher keine Informationen darüber, dass "16 Psyche" zu einem großen Teil aus Gold bestehen könnte.

Möglicherweise wird es aber schon bald verlässlichere Informationen zu dem mutmaßlichen Gold-Asteroiden geben: Die unbemannte NASA-Sonde zu "16 Psyche" soll bereits im Jahr 2022 starten und dürfte im Jahr 2026 beim Asteroiden ankommen. Bei der Mission geht es natürlich noch nicht um den Abbau von Gold, sondern "nur" um wissenschaftliche Erkenntnisse.

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Aber es gibt bereits Unternehmen, die in den kommenden Jahrzehnten mit dem "asteroid mining", also dem Abbau von wertvollen Materialien auf Asteroiden, beginnen wollen. Die Rechtsgrundlagen, die privaten Unternehmen die Förderung von Rohstoffen im All ermöglichen sollen, wurden in den USA bereits vor einigen Jahren geschaffen. Auch das Großherzogtum Luxemburg hat bereits ein eigenes Weltraumressourcengesetz verabschiedet und will europäisches Zentrum für den Asteroidenbergbau werden. Experten schätzen, dass der Weltraumbergbau in den kommenden Jahrzehnten zu einem der am schnellsten wachsenden Wirtschaftssektoren werden könnte, angesichts des riesigen Rohstoffhungers der Menschheit.

Reale Gefahr für den Goldpreis dürfte zumindest am Anfang noch nicht bestehen, denn zu Beginn dürften die Missionen zu Asteroiden noch sehr teuer sein und Rohstoffvorkommen auf Asteroiden dürften in erster Linie dafür eingesetzt werden, das Sonnensystem genauer zu erkunden. Zum Beispiel könnte man Wasser gewinnen, um Siedlungen von Menschen im All zu versorgen. Doch perspektivisch könnten auch Metalle für die Verwendung auf der Erde abgebaut werden. Irgendwann könnte dann Gold auch auf der Erde in so riesigen Mengen verfügbar sein, dass es praktisch keinen Wert mehr besitzt.

Bis dahin ist es noch ein langer Weg. Doch wenn man sich ansieht, wie schnell sich die Erde allein in den vergangenen 100 Jahren verändert hat, kann man für die kommenden Jahrhunderte wohl kaum ausschließen, dass Gold jeglichen Wert verlieren könnte, wenn die Menschheit irgendwann im großen Stil das Sonnensystem besiedelt.


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  • Howi007
    Howi007

    Radarbeobachtungen zeigten, dass Psyche aus Eisen und Nickel besteht.....und nicht aus Gold!

    und wäre er aus purem Gold, dann müsste man zuerst mal zum Abbau dahinkommen.....allein der Zeit und Energieaufwand wäre gigantisch für den Abbau und Transport....alles andere ist Klimbim.....kann sein dass 1g Gold mehr kosten würde als 1mio Dollar.....zumindest für die nächsten 100 Jahren....100g Mondstaub sind ja schon Tausende von Dollar wert.....

    23:10 Uhr, 01.07. 2019
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Oliver Baron
Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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