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11:45 Uhr, 26.05.2015

Gewinnentwicklung in Europa schließt zu den USA auf

Die europäischen Unternehmen schließen bei der Gewinnentwicklung zu ihren Konkurrenten aus den USA auf. Dieser Ansicht ist Ken Hsia, Fondsmanager des Investec GSF European Equity Fund.

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  • FTSE 100
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    Kursstand: 7.025,00 € (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (BoerseGo.de) - „Die Gewinne europäischer Unternehmen werden bis 2016 voraussichtlich um elf bis zwölf Prozent wachsen. Damit könnte sich die Gewinnlücke zwischen europäischen und US-Unternehmen schließen“, erklärt Ken Hsia, Fondsmanager des Investec GSF European Equity Fund. Die Unternehmen profitierten vom schwachen Euro und dem niedrigen Ölpreis. Zudem hätten viele europäische Unternehmen in der Krisenzeit Reformen umgesetzt und durch Kosteneinsparungen eine Gewinnerholung angestoßen. Europäische Aktien, die sich seit Jahresbeginn gut entwickelt haben, hätten daher fundamental betrachtet genügend Spielraum für weitere Kursteigerungen. „Viele Unternehmen dürften die Chance nutzen, ihre gestiegenen Gewinne durch Dividendenerhöhungen und Aktienrückkäufe weiterzureichen“, fügt Hsia hinzu.

Der Fondsmanager verweist auf die große Bedeutung der Exporte für die europäische Wirtschaft. Europa sei die Heimat vieler globaler Marktführer, der Anteil der Exporte am Bruttoinlandsprodukt doppelt so hoch wie in den USA. Der schwache Euro, der seit vergangenem Mai gegenüber dem US-Dollar um rund 20 Prozent abgewertet habe, dürfte daher entscheidende Auswirkungen haben. „Einerseits verbessert das die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exportwirtschaft. Andererseits erhalten die Unternehmen für ihre Dollar-Umsätze nun mehr Euro, und das wirkt sich direkt auf die Unternehmensgewinne aus“, erläutert Ken Hsia.

Europa sei aber zugleich ein großer Binnenmarkt. „Viele Unternehmen erzielen einen Großteil ihrer Wertschöpfung auf dem Kontinent, und die Kaufkraft der Konsumenten in diesem Markt wird durch den niedrigen Ölpreis gestärkt“, sagt Hsia. Durch fallende Preise werde effektiv Wohlstand von den Erdölexporteuren zu den Importländern transferiert, zu denen auch die europäischen Staaten gehörten. Neben den Konsumenten profitierten davon auch die Unternehmen, bei denen die Energie einen großen Teil der Kostenbasis ausmacht. In den vergangenen Jahren haben sich zudem die Aussichten für Unternehmen mit starkem Fokus auf dem Binnenmarkt fundamental verbessert. „Wir erleben in Europa die ungewöhnliche Situation, dass der Konkurrenzdruck in einigen Sektoren durch die zurückliegende Krise abgenommen hat. Davon profitieren die verbleibenden Unternehmen, die sich zudem durch Reformen zusätzlich gestärkt haben“, so der Fondsmanager. Zu diesen Profiteuren gehörten etwa Europas größter Reiseveranstalter TUI oder das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehme Capgemini, die jeweils rund 80 Prozent ihres Umsatzes in Europa erwirtschafteten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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