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12:56 Uhr, 26.07.2012

Gewinneinbruch bei der Dt. Bank: Experten stellen Ungereimtheiten fest

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal durch die Deutsche Bank rätseln Analysten, wie es zu dem schwachen Ergebnis kommen konnte. Die bankeigene Begründung wird angezweifelt. Dass der Gewinn gut 30 Prozent unter den Erwartungen liegt, sei auch einem schwachen Umsatz im Investmentbanking geschuldet, sagte ein Insider zum „Wall Street Journal Deutschland“. Die Deutsche Bank selbst hatte den Rückgang hauptsächlich mit dem schwächeren Euro begründet, wodurch die Kosten stark gestiegen seien.

Der deutsche Branchenprimus am vergangenen Dienstagabend überraschend vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht. Den Angaben zufolge verdiente das Institut im zweiten Quartal lediglich 700 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 1,2 Milliarden Euro gewesen. Analysten hatten zuvor im Schnitt mit einem Nettoergebnis von mehr als einer Milliarden Euro gerechnet. „Wir sind enttäuscht von der Aussage, die höheren Kosten seien dem schwächeren Euro geschuldet“, schrieb JP Morgan- Analyst Kian Abouhossein in einer Studie.

Den weiteren vorläufigen Angaben zufolge erzielte das Institut im zweiten Quartal Erlöse von 8 Milliarden Euro. Ihnen standen zinsunabhängige Kosten von 6,6 Milliarden Euro gegenüber. Das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Wenn sich der schwächere Euro auf die Kosten auswirkt, dann sollte er es auch auf die Einnahmen“, so JP Morgan-Experte Abouhossein. Doch das sei nicht passiert: Mit 8 Milliarden Euro würden die Erlöse im Bereich der Analystenerwartungen liegen.

Die meisten Analysten glauben deshalb, dass die Investmentbanking-Sparte der Deutschen Bank unter einem Rückgang des Handelsvolumens, einem mauen Wirtschaftswachstum und durch die Eurokrise verunsicherten Anlegern gelitten haben dürfte. Am kommenden Dienstag muss das neue Führungsduo der Deutschen Bank, Anshu Jain und Jürgen Fitschen, die Karten auf den Tisch legen. Sie werden erstmals die Quartalszahlen des Instituts präsentieren.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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